Lehrte

Der „Rodelberch“ trotzt dem Wetter und rockt den Blues …

[LEHRTE]

… und seine gut 1.100 Besucher werden dafür zum Abend doch noch mit Sonnenschein belohnt; von der gebotenen Musik ganz zu schweigen. Geübte Festivalbesucher sind aber eh für alle Eventualitäten mit Picknickdecke und Regenschirm gewappnet..

Aus gut 120 Demotapes hat der Verein zur Förderung der Musik- und Jugendkultur – Blues in Lehrte e.V. www.blues-in-lehrte.de (VFMJ, Abkürzung der Redaktion) – im Übrigen Gewinner des "German Blues Award 2014" und somit testiert Deutscher Meister im Bluesfestival-Machen – wieder vier, mit der Pausenbühne, fünf Bands ausgesucht und den Festivalansprüchen – handgemachtes Old-School-Festival – entsprechend zum 32. Lehrter Blues-Festival zusammengestellt.

Dieses Jahr begann die Marius Tilly Band aus Hannover (leider ohne den angekündigten Special-Guest, der leider wegen Krankheit zu Hause gebliebenen "The Voice Kids" Teilnehmerin Amber) als Bluesrocker der neuen Schule.

In der Umbaupause für die Dääänen, wie der Veranstaltungskatalog "Mojo Hands" um Sängerin Zenia Sevring aus Dänemark ankündigte, begeisterten Jürgen "Greyhound George" Schildmann (guitar) und Andy "The Alligator" Grünert (blues harp) auf eigener kleiner und ebenerdiger Bühne ihr Publikum mit der berechtigten Erwartung der nächsten Umbaupause/n.

Bei den Festival-Vorbereitungen übers Jahr sind zirka 20 Aktive und beim Festival selber vom Freundeskreis Bluesfestival noch mal 60 bis 80 ehrenamtlich und engagiert im durchaus als hart zu bezeichnenden Einsatz.

Mit einem Budget aus nur 100 Mitgliedsbeiträgen, gut 1100 verkauften Eintrittskarten für 12 Euro (Abendkasse 15 Euro), Verkauf von "Devotionalien", sprich adäquater Festival-Garderobe, sowie dem Verkauf von Speisen- und Getränken muss schon jeder mit Anfassen, um das Gelände einzuzäunen, Bühne und Sanitäranlagen aufzubauen und zu errichten, der Strom kommt aus einem mächtigen Generator, die Kassen "Berch" und "Tal" müssen besetzt sein und Essen und Trinken verkauft werden.

Dabei hilft natürlich jeder zusätzliche Euro, den Luca Kruse mit seinem Süßigkeitenverkauf aus dem Bauchladen sicherlich beisteuern konnte, oder aus dem "Ausverkauf" der Chronik zum 25. Festivaljubiläum, den Suse Vennhuis, Pressesprecherin des VFMJ ans Herz legte, schließlich kann nächstes Jahr bereits die 35. Veranstaltung gefeiert werden.

Gefeiert wird mittlerweile mit Gästen aus allen Altersklassen, Olaf Gierecht, Armin Chomanec und Hans Joachim Hirte, mit Sitzmöbel und wetterfest ausgerüstet, haben schon die Anfänge des Festivals erlebt, Hans Hennies auf den Schultern seiner Mutter Gera hat da noch viel vor sich, wobei seine jungen Ohren heute noch vor der bevorzugten Nähe seiner Mutter zur Musik Schutz brauchten.

Wer im Übrigen den Aufstieg zur "Berchkasse" auf sich nahm wurde von Anke Munz und Andrea Saß mit einem Wahlgetränk aus der Schnapsflasche und wer sich diesen "Aufstieg" über sechs Jahre per Sammelstempel bestätigen lässt, wird dann zusätzlich mit einer Überraschung belohnt.

Doch auch die Gäste, die über die "Talkasse" aufs Gelände kamen – hier gab es Ohrenstöpsel für diejenigen, denen die Musik nicht gefallen sollte -, mussten den "Aufstieg" auf den "Berch" auf sich nehmen, wollten sie am Luftballonwettbewerb teilnehmen, der nach dem Auftritt von "Mojo Hands" vor der Bühne startete.

Mit dem folgenden Auftritt der "Tim Mitchell Band", USA gab es kraftvollen Blues, Soul und Funk aus Oklahoma zum "Bauchfühlen".

Der Höhepunkt des Abends war aber sicherlich Stimmwunder Nikki Hill mit ihrer Band "The Pirates" aus Carolina, USA, die mit Urgewalt und ungefilterter Energie die Brücke zwischen AC/DC und Chuck Berry schlagen kann, ohne den Countryblues aus den Augen zu verlieren.

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