Region Hannover

Fredermann: „Traurige rote Laterne bei Notfallversorgung“

[REGION]

"Die Engpässe bei der Notfallversorgung an den hannoverschen Klinikstandorten sind landesweit einmalig". Dies ist das Ergebnis einer mündlichen Anfrage im Niedersächsischen Landtag der CDU-Abgeordneten aus der Region. "Jetzt haben wir es schwarz auf weiß", ärgert sich der Landtagsabgeordnete Rainer Fredermann. "Nirgendwo sonst muss ein Patient so häufig im Krankenwagen hoffen, dass im angefahrenen Klinikum noch ein Notfallbett für ihn zur Verfügung steht." Dieser Zustand sei unhaltbar und müsse von der Geschäftsführung des Klinikums endlich gelöst werden. "Es sei beispielsweise nicht nachvollziehbar, dass die Innere Medizin der MHH im gesamten Jahr 2014 nicht angefahren werden konnte."

Die stärkere Belastung wird darauf zurückgeführt, dass nicht nur mehr Rettungsdienste die Notfallkapazitäten nutzen, sondern viele Patienten sofort die Behandlungsangebote in den Kliniken in Anspruch nehmen wollen. Dieser bundesweite Trend sorgt laut Auskunft der Landesregierung für Engpässe in Belastungsspitzen.

Abhilfe kann möglicherweise die schrittweise Einführung eines interdisziplinären Versorgungsnachweises namens IVENA, die in Echtzeit Behandlungs- und Versorgungskapazitäten darstellen und den Rettungsdiensten zur Verfügung stellen kann. "Angesichts der besonderen Belastung in der Region Hannover erwarte ich, dass die Region in diesem Verfahren prioritär bedient wird", macht Rainer Fredermann deutlich. Dies gelte besonders vor dem Hintergrund, dass das Land die landesweite Sicherstellung der Notfallversorgung gewährleistet sieht und lediglich bei neuen Erkenntnissen erwägt. "Fehler an der Schnittstelle zwischen Rettungsdiensten und Krankenhäusern sind in der Region deutlich erkennbar," kritisiert Fredermann. "Wenn der große Wurf nicht gelingt, so muss wenigstens das bereits jetzt Machbare zügig umgesetzt werden."

Download als PDF

Ähnliche Artikel

Überprüfen Sie auch
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"