9:7 Punkte aus acht Spielen und Tabellenplatz 5 sind die momentane Zwischenbilanz der TS Großburgwedel (TSG) in der 3. Handball-Liga Nord. Vier Siegen stehen drei Niederlagen und ein Unentschieden gegenüber. Das liest sich durchaus gut und Trainer Jürgen Bätjer "hätte sofort unterschrieben, wenn man ihm diese Statistik vor Saisonbeginn angeboten hätte." Dabei ist umso beachtlicher, dass Großburgwedel fünf der neun Punkte in fremder Halle gewinnen konnte. Die Heimbilanz fällt mit nur zwei Siegen aus vier Spielen dagegen etwas bescheidener aus. Bislang wurde das eigene Publikum nur sporadisch verwöhnt, Siege gegen Burgdorf und Stralsund stehen jeweils Eintoreniederlagen gegen Flensborg und Hannover gegenüber. Schon in der vergangenen Saison war die TSG zu Hause nur in acht von 15 Partien erfolgreich und aktuell sieht es fast wieder so aus, als könnte die laufende Saison einen ähnlichen Verlauf nehmen. Insofern würde es den Verantwortlichen auf der Ramhorst gut gefallen, wenn mal wieder ein Heimsieg eingefahren werden könnte. Die nächste Gelegenheit dazu besteht am kommenden Sonnabend, wenn der SV Anhalt Bernburg seine Visitenkarte in Großburgwedel abgibt.
Die Begegnung zwischen der Turnerschaft und den Gästen aus Sachsen-Anhalt ist dabei eine Premiere. Noch nie haben beide Teams gegeneinander gespielt. Der SV Anhalt war viele Jahre in der Staffel Ost eingeteilt, die TSG in der Staffel Nord. Erst in dieser Saison gab es eine Zusammenlegung beider Teams im Norden. Aktuell rangiert der SVA nach sieben Partien mit 8:6 Punkten einen Rang hinter der TSG auf Platz 6 der Tabelle. Auswärts konnte bisher beim 19:18-Sieg in Flensburg schon einen Sieg gefeiert werden. Ansonsten überzeugen die Gäste vor allem bei Heimspielen, in der Bruno Hinz Sporthalle in Bernburg sind sie in dieser Spielzeit noch ungeschlagen.
Die Mannschaft von Trainer Christian Pöhler zeichnet sich durch eine gute Mischung aus Jung und Alt sowie Erfahrung und Unbekümmertheit aus. Mit Steffen Cieszynski und Gabor Pulay verfügt Bernburg über zwei überragende Rückraumspieler, die zusammen schon fast 80 Tore erzielen konnten. Aber auch die jungen Talente Lucas Alter und Clemens Wetzel, die mit einem Doppelspielrecht beim SC Magdeburg ausgestattet sind, dürfen keineswegs unterschätzt werden. Die Gäste spielen einen körperbetonten und physisch intensiven Handball. Hier wird die junge TSG-Truppe einiges aufbieten müssen, um dagegenhalten zu können. Eine starke TSG-Defensive könnte auch wie schon in den letzten Begegnungen der Schlüssel zum Erfolg gegen Bernburg sein.
Am vergangenen Wochenende konnte Bernburg einen knappen 32:31 Heimsieg gegen Oranienburg feiern. Auch die TSG war erfolgreich. Die Turnerschaft kam von der langen Reise nach Usedom mit einem 30:27 Sieg zurück. Beide Mannschaften wollen weitere Punkte auf der Habenseite verbuchen und in der Tabelle noch weiter klettern. TSG-Trainer Jürgen Bätjer ist der aktuelle Tabellenplatz dabei relativ egal: "Platz 5 in der Tabelle ist eine schöne Momentaufnahme, darüber freuen wir uns, entscheidend ist aber nur die Position auf der wir nach dem 30. Spieltag stehen. Wir haben im November mit den Partien in Flensburg und Dessau sowie zu Hause gegen Magdeburg und Oranienburg sehr schwere Spiele vor der Brust. Darum wollen wir frühzeitig jeden Punkt mitnehmen, den wir bekommen können. Aktuell sind wir auch nur vier Punkte besser als die Abstiegsplätze. Daher muss ich die Euphorie ein wenig bremsen. Das nächste Spiel ist immer das schwerste und gegen Bernburg werden wir unser Optimum abrufen müssen, um erfolgreich zu sein. Wir gewinnen unsere Spiele in der Abwehr. Bislang konnten wir uns auf unsere Torhüter und eine gute Defensive verlassen. Das soll auch gegen Bernburg so sein."
Anwurf der Begegnung Turnerschaft Großburgwedel gegen SV Anhalt Bernburg ist am Sonnabend, 24. Oktober, um 19:00 Uhr in der Sporthalle Auf der Ramhorst in Burgwedel.