Burgdorf

ASB richtet in kurzer Zeit das Sennheiser-Gebäude für die Ankunft von 200 Flüchtlingen her

[BURGDORF]

200 Flüchtlinge sind gerade dabei, in Burgdorf ein Dach über den Kopf zu bekommen. Eiligst hat der Landes- und Ortsverband Hannover des Arbeiter Samariter Bund (ASB) das von der Wedemärker Firma Sennheiser nicht mehr genutzte Gebäude in Hülptingsen der Region Hannover zur Verfügung gestellt, um dort die Flüchtlinge unterzubringen. Der ASB ist als vom Land Niedersachsen beauftragter Dienstleister für die Maßnahme seit Mittwochmorgen dieser Woche im Einsatz. Es sind gut 45 Helfer von THW und Feuerwehr dabei, die Räumlichkeiten in dem leerstehenden "Sennheiser"-Haus für die 200-köpfige Flüchtlingsgruppe herzurichten, bei der am Donnerstagnachmittag noch nicht bekannt war, woher sie kommen, aus welchen Herkunftsländern und mit welcher religiöser, kultureller und gesellschaftlicher Ausrichtung.

Wie zu erfahren war, haben einige der Helfer bis zum diesem Zeitpunkt seit Mittwochmorgen maximal vier Stunden geschlafen. Wie Pressesprecher Michael Güttler vom Ortsverband Hannover des ASB mitteilte, sollte die Gruppe mit mehreren Bussen zwischen 18:00 und 20:00 Uhr am Donnerstagabend in Hülptingsen ankommen.

Man habe die vorhandenen Labor- und Büroräumlichkeiten soweit mit Trennwänden und geeigneten Maßnahmen so hergerichtet, dass versucht werden kann, Familienverbände zusammen unterzubringen und gegebenenfalls ethnische und kulturelle Ausrichtungen bei der Raumverteilung getrennt zu berücksichtigen.

Die vorhandenen Sanitäranlagen genügen mit Waschbecken und WC-Anlagen den ersten Ansprüchen, die zeitnahe Aufstellung von Duschcontainern sei aber vorgesehen.

Eine Feuertreppe werde am Freitagmorgen an der straßenseitigen Gebäudewand noch installiert werden, um auch den feuerpolizeilichen Auflagen für eine solche Unterkunft gerecht zu werden. Am heutigen Donnerstag wurde auf Hochtouren ein geeignetes Fundament vorbereitet, um die Last der mehrere Tonnen schweren Treppe aufnehmen und deren Standsicherheit gewährleisten zu können.

Der vorübergehenden Unterbringung dieser Menschen geschuldet, wurden keine eigenen Kochstellen eingerichtet, sondern wird der ASB eine Versorgung mit Speisen und Getränken über den Tag, beziehungsweise zu mindestens drei Zeiten am Tag anbieten.

Gemessen aus Erfahrungswerten aus anderen solcher aktuellen Einrichtungen haben die beteiligten Organisationen den Zugriff vorbereitet auf geeignete Übersetzungshelfer, sobald feststeht aus welchem Sprachraum die Flüchtlinge kommen.

In diesem Sinn ist die Sicherheitsfirma vor Ort durchaus interessiert, Mitarbeiter zu finden, die mit den jeweils passenden und notwendigen Sprachkenntnissen nicht nur einen 24-stündigen Wachdienst versehen, sondern auch eine entsprechende sprachliche Hilfestellung geben könnten.

Während im abendlich hell erleuchteten Gebäude noch emsig gewerkelt und vorbereitet wurde, erschienen vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Sennheiser vom Firmensitz in der Wedemark nach deren Feierabend, um sich zum Abend als helfende Hände zu Verfügung zu stellen. Das unterstreicht sicherlich wieder mal auf besondere Weise das landesweite ehrenamtliche Engagement und freiwilligen Einsatz aus der Bevölkerung, um bei dieser – nun unsere Kindeskinder werden es vielleicht einmal in ihren Geschichtsbüchern als "Völkerwanderung" lesen – zu helfen.

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