Am Volkstrauertag, 15. November, ab 18 Uhr, lädt die Kirchengemeinde St. Martin zu einem besonderen Benefiz-Konzert für die Stiftung "Frieden ist ein Menschenrecht" ein. Das Vokalensemble ARTonal nähert sich mit musikalischen Zeugnissen der Thematik. "Verleih uns Frieden gnädiglich" . Die Hoffnung auf Frieden durchzieht die Zeugnisse der Menschheit bis heute, die Friedenssehnsucht fand auch in Werken der Musikgeschichte ihren Ausdruck.
Zu hören sein werden unter anderem Friedensbitten von der Gregorianik bis zur Moderne. Doch ist jede gesungene Friedensbitte ausschließlich religiös motiviert? Überraschendes tritt in den begleitenden Texten für den Zuhörer zu Tage und lässt ihn von Anbeginn aufhorchen. Alles hat seine zwei Seiten, die sich gegenseitig entlarven können. Musikalische Warnungen ("Es zieht ein dunkle Wolk herein") verhallen, werden gar missbraucht. Stattdessen begeistert die virtuose Komposition "La Guerre", eine lautmalerische Schlachtenbeschreibung aus dem 16. Jahrhundert. Und dass mit Musik sowieso alles besser geht, erlebt der Zuhörer unmittelbar. Er wird hineingezogen in Schilderungen des "schönen Soldatenlebens", die Gestattung von Genüssen aller Art, allem voran der Alkohol, spielen eine wesentliche Rolle beim Mut fassen und Verdrängen der Kriegserlebnisse. Eine über den Tod hinaus reichende Heldenverehrung wird zu einem erschütternden Zeitdokument. Kein Krieg ohne Opfer, Leid und Zerstörung bleiben. Der Leiter des Dresdner Kreuzchores, Rudolf Mauersberger, fasste diese Kriegsfolgen in eine ergreifende Motette "Wie liegt die Stadt so wüst".
