Die Handballer der Turnerschaft Großburgwedel (TSG) haben in der 3. Liga Nord ihr viertes Spiel in Folge gewinnen können. Der SC Magdeburg II war beim 27:22-Heimsieg der TSG chancenlos. Eine ausgeglichene Mannschaftsleistung mit einem überragenden Torhüter Markus Hammerschmidt waren die Grundlage für den verdienten Sieg der Turnerschaft.
Die Großburgwedeler hatten den besseren Start und ging durch Tore von Steffen Dunekacke und Sören Kress schnell 2:0 in Führung. Die Gäste reagierten, kamen selbst zu vier Treffern am Stück und lagen nach acht Minuten mit 4:2 vorn. Dies sollte die letzte Führung der Gäste gewesen sein. Nach einem TSG-Dreierpack von Chris Meiser, Sören Kress und Christian Hoff gingen die Gastgeber wieder in Führung und setzten sich in der Folge Tor um Tor ab. Die Defensive der TSG stand hervorragend, Torhüter Markus Hammerschmidt, der 60 Minuten im Kasten stand, hatte einen tollen Tag erwischt und avancierte gegen seinen ehemaligen Verein zum Matchwinner. Auch in der Offensive konnte Großburgwedel auf ganzer Linie überzeugen. Die 4:2-Deckung der Gäste wurde immer wieder ausgespielt, die sich bietenden Chancen konsequent genutzt. Über 8:5 setzte sich die Turnerschaft auf 11:7 und 14:8 ab. Gästetrainer Bennet Wiegert versuchte alles, stellte seine Deckung um und wechselte viel durch. Aber die Gastgeber hatten stets eine Alternative zur Hand und spielten wie aus einem Guss. Mit einer 16:10-Führung der Gastgeber ging es in die Pause. Christian Hoff war mit vier Treffern der beste TSG-Schütze in Halbzeit 1.
Auch nach dem Wechsel konnte die TSG das hohe Niveau der ersten 30 Minuten halten. Nach sieben Minuten war der Vorsprung auf sieben Tore angewachsen (20:13). Der SCM spielte keineswegs schlecht, Großburgwedel war an diesem Tag einfach besser. Immer wieder wurden die knapp 300 Zuschauer in der Sporthalle Auf der Ramhorst mit tollen Kombinationen und sehenswerten Abschlüssen der TSG verwöhnt. Nach einer Dreiviertelstunde brachte TSG-Linksaußen Steffen Dunekacke sein Team mit 23:16 in Führung. Magdeburg versuchte jetzt alles und stemmte sich mit Kampfkraft gegen die drohende Niederlage. Die Gastgeber ließen sich aber nicht mehr von ihrem Weg abbringen. Lennart Koch, dem über Rechtsaußen fünf Treffer gelangen, führte sein Team mit einem Doppelpack in der 52. Spielminute auf die Siegerstraße. Drei Minuten später lag die Turnerschaft gar mit 27:18 vorn. Das Spiel war entschieden, am verdienten Heimsieg der TSG gab es spätestens jetzt keine Zweifel mehr. Dem SCM gelang lediglich Ergebniskosmetik. Die 22:27-Niederlage fiel am Ende sogar noch schmeichelhaft aus. Den TSG-Fans und auch der Mannschaft war dies aber egal, schon Minuten vor dem Ende wurde eine überragende Leistung mit stehenden Ovationen gefeiert. Durch die Niederlage des VfL Potsdam konnte Großburgwedel auch in der Tabelle einen Platz klettern und steht mit 15:7 Punkten nunmehr aus Position 3.
Auch TSG-Trainer war voll des Lobes zum Spiel seiner Mannschaft: "Das, was meine Mannschaft heute und auch schon letzte Woche in Flensburg gezeigt hat, ist einfach nur gut. Aktuell habe ich überhaupt nichts auszusetzen, im Gegenteil, die spielerische Leichtigkeit, mit der wir die letzten Spiele gewinnen konnten, ist überragend. Magdeburg war heute keineswegs schlecht, wir waren einfach top. Erneut war es unsere Defensive, die dem SCM immer wieder den Schneid abgekauft hat. Wenn wir das Ding heute mit voller Konzentration zu Ende spielen, bleibt Magdeburg unter 20 Toren. Aber selbst die 22 Gegentreffer sind noch sehr gut. Torhüter Markus Hammerschmidt war heute ganz stark, aber auch seinen Vorderleuten kann ich nur ein dickes Lob aussprechen. Wir sind stabil und zugleich beweglich, gewinnen viele Zweikämpfe und provozieren den Gegner immer wieder zu Ballverlusten. Nach vorn klappt unser schnelles Spiel aus der ersten und zweiten Welle fast perfekt und wenn ich heute eine Kleinigkeit zu beanstanden habe, dann ist das die Chancenauswertung. Da waren noch einige 100-Prozemtige dabei, die wir ausgelassen haben. Aber Schwamm drüber. Kompliment und Glückwunsch an meine Mannschaft. Das spielerische Niveau ist bei uns im Moment echt hoch, wir spielen kreativ und extrem mannschaftsdienlich. Wieder hatten wir zehn unterschiedliche Torschützen und sind schwer ausrechenbar. Meinetwegen kann es so gerne noch ein paar Wochen weitergehen."
Turnerschaft Großburgwedel: Markus Hammerschmidt (1.-60. Minute), Patrick Anders (für einen Siebenmeter eingewechselt) – Lennart Carstens (1), Sören Kress (4), Jannis Wilken (1), Christian Hoff (5), Chris Meiser (2), Nils Wilken, Lennart Koch (5), Erik Gülzow (1), Finn Liedtke, Kay Behnke (3/3), Steffen Dunekacke (4) und Justin-Magnus Behr (1).