Burgdorf

Martin Kind hält Vortrag vor 70 Besuchern beim Neujahrsempfang der CDU Burgdorf

[BURGDORF]

Auf Einladung des CDU Stadtverbandes Burgdorf kamen am heutigen Dienstagabend rund 70 Besucher ins Veranstaltungszentrum an der Sorgenser Straße. Hauptredner war Hannover 96-Präsident Martin Kind, der einen Vortrag über mögliche zukünftige Konzepte im Spitzen- und Breitensport hielt.. Im Rahmen des diesjährigen Neujahrsempfangs der CDU Burgdorf machte der Stadtverbandsvorsitzende Barthold Plaß deutlich, dass der Sport in Burgdorf einen wichtigen Stellenwert in der Gesellschaft einnehme. "Burgdorf ist eine sportbegeisterte Stadt mit vielen Sportmöglichkeiten und weit über die Grenzen Burgdorfs hinaus bekannt. Hier nicht nur zu erwähnen die Bundesliga-Handballmannschaft der TSV Burgdorf", so Plaß in seinen Eröffnungsworten. Gerade im Zusammenhang mit dem Neubau der Gudrun-Pausewand-Schule, "dem die CDU nicht zugestimmt hat", so Plaß, werde die CDU immer wieder drauf achten, dass die finanziellen Zahlen transparent seien und eine Sporthalle mit Zuschauertribüne errichtet werde. Hinsichtlich des bisherigen Rahmens von 12,5 Millionen Euro für den Neubau, "bei dem keine Sporthalle dabei ist", so Plaß, werde nicht viel Spielraum bleiben und er zudem mit Kostensteigerungen rechnen.

"Wir wollen von den Besten lernen", so fasste der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Barthold Plaß die Ankündigung des Hauptredners des heutigen Abends, Martin Kind, Präsident des Fußball-Bundesligisten Hannover 96, zusammen. In seinen Eingangsworten ging Martin Kind zunächst auf das Thema Politik ein: "Respekt jedem, der sich in der Politik engagiert, davon lebt unsere Demokratie". Er ging aber auch hart mit der Politik ins Wort. Kind, der selbst Unternehmer ist, befand: Die Rente mit 63 ist falsch." Auch hinsichtlich der Regelwütigkeit der Politik warf er ein: "Der Gesetzgeber muss nicht alles von A-Z durchorganisieren, gerade auch für die jungen Menschen, die wir motivieren wollen." Nach seinen politischen Ausführungen, in diesem Rahmen sicherlich nicht unangebracht, kam er zu seinem eigentlichen Hauptthema: Der Zukunft des Breiten- und Spitzensports. Er, der zunächst aus seiner Vergangenheit bei Hannover 96 berichtete, stehe zu einem Zwei-Säulen-Konzept: Die eine Säule sei der Breitensport, der die gesellschaftliche und soziale Verantwortung trage, und den Spitzensport, der reinen unternehmerischen Grundlagen folge.

Die Vereine müssten weg von kleinen Einheiten, die alle Förderungen beantragen und jeder für sich ein breites Publikum anspreche, hin zu größeren Einheiten. "Es müssen neue Konzepte in der Zukunft her", so Kind. "Es gibt keine Alternative, hier ist auch die Politik gefordert", führte er aus. "Wir brauchen hauptamtliche Trainer und keine ehrenamtlichen", ergänzte er. Dazu müssten die Vereine jedoch eine Größe erreichen, dieses bezahlen zu können. "Der Sport war 50 Jahre mit den bisherigen Strukturen erfolgreich, aber wir haben eine andere Zeit, da müssen neue Konzepte her. Wir brauchen nachhaltige Konzepte", so der Präsident des Fußball-Bundesligisten. Er betonte, dass Hannover 96 einerseits den Spitzensport habe, der – ohne weitere Kosten für die Gesellschaft – zudem ein Aushängeschild für die Landeshauptstadt sei, andererseits aber auch rund 15 Millionen Euro aus eigenen Mitteln in den Breitensport sowie in ein Nachwuchsleistungszentrum investieren könne. Parallelen zog er zu den Bundesliga-Handballern der TSV Burgdorf: "Nun sei Burgdorf in Deutschland auch bekannt", so Kind.

Sehr gespannt verfolgten die 70 Besucher dem Vortrag, der im Anschluss in einer lockeren Fragerunde endete, bei dem sowohl sportliche Fragen zur Fußball-Bundesligamannschaft dabei waren ("Herr Kind, wo glauben Sie, wird Hannover 96 am Ende der Saison stehen"), bei denen aber Kind auch auch in die Weiten der wirtschaftlichen Aspekte der Fußballwelt ausschweifte ("Der FC Bayern macht 500 Millionen Umsatz. Ich wäre gerne Bayer", so Kind schmunzelnd zum monitären Background der Münchener).

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