Burgdorf

Weihnachten 2015 – Bescherung in der Friederikenstraße

[BURGDORF]

Bei einem "Freundschaftsgrillen" zum einen Tag der offenen Tür im Flüchtlingsheim in der Friederikenstraße am 11. Dezember (der AltkreisBlitz berichtete) lernt der Burgdorfer Michael B. über Eitel Moch, Flüchtlingsbetreuer der Stadt Burgdorf, eine Familie kennen, deren Weg von der Elfenbeinküste nach vielen Umwegen durch Afrika, übers Mittelmeer und durch Europa in Burgdorf erstmal ein Ziel gefunden hat.

Liebevoll versuchte Dominique Amadou (38) an diesem Nachmittag seiner Frau Yaoua Tekua (33) das Fahrradfahren beizubringen. Ohne die zum Teil doch bedrückende Atmosphäre der Notunterkunft Friederikenstraße traf man sich dann wieder auf dem "Weihnachtsfest" des Burgdorfer Mehrgenerationenhaus (der AltkreisBlitz berichtete) am vergangenen Sonntag im JohnnyB.

Hier traf der Burgdorfer auch die Familie von der Elfenbeinküste wieder und erfuhr im Gespräch mit Dominique Amadou, dass seine Frau Yaoua Tekua bereits eine Arbeit in einem Drogeriemarkt an der Weserstraße gefunden habe. Mit dem Fahrradfahren habe es bei seiner Frau aber immer noch nicht so richtig geklappt (obwohl die beiden bereits gemeinsam ein Damenfahrrad haben).

Spontan entschied Michael B., dass die beiden mit jeweils einem eigenen Fahrrad sicherlich erfolgreicher das Fahren trainieren können und bot Dominique sein Kettler Town & Country Alurad zum Geschenk an, "ausgestattet mit einer nachträglich durch ovale Ritzel modifizierten Gangschaltung" (wie der Spender stolz berichtete). So traf man sich am Tag vor Heiligabend in der Südstadt in der Garage von Michael B., wo sich in der "wohlsortierten und überblickfreien" Garage passend dazu auch noch ein unfallfreier Fahrradhelm finden ließ.

Nun hatte der Spender zudem die drei Kinder der Familie, Alfred (10) Noel (12) und Sara (15) kennen gelernt und sah in den "Hinterlassenschaften" seiner mittlerweile großen und nicht mehr zu Hause wohnenden Töchter einen Roller und ein Einrad als geeignete Zugabe. "Bis der eigene Enkel für einen Umgang damit alt genug ist, fliest schließlich eh noch eine Menge Wasser die Aue hinunter", begründete er dies.

Auf dem Weg Roller und Einrad in die Friederikenstraße zu bringen, zeigte Michael Dominique noch, wie sich die Fahrradreifen am besten an der Tankstelle aufpumpen lassen und entschied, dass ein geeignetes Fahrradschloss hier noch großen Sinn macht, was sich bei einem Sonderpostenhandel an der Uetzer Straße schnell erledigen ließ.

Nachdem Yaoua Tekua nach ihrem Feierabend im Drogeriemarkt wieder "Zuhause" war, lud die ganze Familie Michael B. zu einem Dankeschön in die Friederikenstraße ein. Hier erfuhr er, dass Dominique von Beruf Metallbauer ist und er, solange seine Deutschkenntnisse noch im Werden sind, vorerst auch "nur" als helfende Hand in einem entsprechenden Betrieb in Burgdorf eine berufliche Aufgabe sucht, wobei er sich auch für andere Arbeiten befähigt sieht (die nicht unbedingt im Büro stattfinden).

Mit zwei "Einkommen" könnte man sich vielleicht dann doch nach einer eigenen Wohnung in Burgdorf umschauen. Mit drei Kindern ist allerdings die Wohnsituation in der jetzigen Unterkunft auch schon recht eng und klein, musste Michael B. vor Ort feststellen.

Da der Versuch des Spenders den Kindern, die in ihren Deutschkenntnissen ihren Eltern schon ein Stück voraus sind, das Einradfahren mithilfe eines Einkaufswagen zu vermitteln vorerst scheiterte, steht jetzt die Frage und Suche im Raum, welche Einrad-Gruppe in Burgdorfs Vereinen sich hier dem geschicktesten Kind der Familie annehmen mag.

Geneigte LeserInnen können gern zum Einradfahren, zu Arbeit für Dominique und sicherlich gern auch zur Wohnungssuche Kontakt mit der Familie über die Redaktion des AltkreisBlitz unter mb@altkreisblitz.de aufnehmen.

Der AltkreisBlitz wünscht allen Lesern und Leserinnen ein paar friedvolle Feiertage.

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