Isernhagen

Umweltschutzverein beim Bundesverband gegen Südlink

[ISERNHAGEN]

An der Mitgliederversammlung des "Bundesverbandes der Bürgerinitiativen (BI) gegen Südlink" im hessischen Burghaun nahm auch ein Vertreter des Umweltschutzvereins Isernhagen teil und wurde prompt mit in den Vorstand gewählt.

Zunächst wurde in einem Jahresrückblick in Anwesenheit von Spitzenvertretern aus der Kommunalpolitik bestätigt, dass schon Vieles erreicht wurde. TenneT sucht inzwischen erneut das Gespräch und signalisiert, aus den Fehlern des gescheiterten Bürgerdialoges gelernt zu haben. Die Bundesnetzagentur begleitet den Bundesverband kooperativ und scheint den Interessen der Öffentlichkeit gegenüber aufgeschlossener zu sein. "Die Netzplanungen erfordern aber weiterhin unsere Kontrolle und Bürgerinitiativen dürfen unbequem bleiben.", zeigt sich Guntram Ziepel, Vorsitzender des Sprecherkreises kämpferisch und ist überzeugt: "Erweiterte Erdkabeloptionen können einen überdimensionierten Netzausbau nicht rechtfertigen. Wir dürfen über den Tellerrand hinausblicken und fragen: Wer kontrolliert eigentlich die deutsche Energiepolitik? Mächtige Industriekonzerne? Europa? Rückt Deutschland als Strom-Transitland ins Fadenkreuz ambitionierter Netzausbaupläne der EU? Wie vereinbart sich die deutsche Energiewende mit der Energiepolitik der Europäischen Nachbarstaaten? Orientiert sich der angestrebte Netzausbau am Bedarf oder an der möglichen Erzeugung von Strom? Diese Fragen gilt es in Zusammenarbeit mit den politisch Verantwortlichen zu klären."

Um die Arbeit im Bundesverband der Bürgerinitiativen gegen SuedLink weiterhin zielorientiert fortführen zu können, wurde der im Amt bestätigte Sprecherkreis des Bundesverbandes erweitert. Guntram Ziepel (BI Fuldatal e.V.), Maria Quanz (BI Kiebitzgrund aktiv) und Veronika Papenhagen-Stannick (BI Bad Emstal) erhalten Unterstützung durch Erdmuthe Hoeft (BI Schauenburg) und Siegfried Lemke (Umweltschutzverein in Isernhagen und Umgebung e.V.). Der Arbeitsplan der Bürgerinitiativen gegen SuedLink für das Jahr 2016 ist sportlich. Man will das Thema Energiewende und Risiken des Leitungsbaus besonders mit Blick auf die geänderten Gesetze und die entsprechenden Netzentwicklungspläne der breiten Öffentlichkeit wieder verstärkt ins Bewusstsein rufen. Im Hinblick auf anstehende Kommunalwahlen erwartet man verbindliche Aussagen zur Energiepolitik. "Obwohl zurzeit andere Themen das Tagesgeschehen beherrschen, sollten die politisch Verantwortlichen nicht aus den Augen verlieren, dass der Bau der SuedLink-Trasse für viele Menschen einen gravierenden und unmittelbaren Einschnitt in die Lebens- und Wohnqualität bedeuten würde."

Das Vorstandsmitglied Maria Quanz hat inzwischen einen neuen Internetauftritt (www.bundesverband-gegen-suedlink.de) erstellt, in dem sich die einzelnen BIs eintragen können. Der neu im Sprecherkreis aufgenommene Sprecher des Arbeitskreises Energie/Südlink des Umweltschutzvereins Isernhagen, Dipl. Ing. Siegfried Lemke, erklärt: "Ich werde mich vornehmlich um den Informationsaustausch mit den Niedersächsischen Bürgerinitiativen kümmern. Mein Leib- und Magenthema ist die Energiewende vor Ort. Dazu brauchen wir Speicher statt Fernleitungen."

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