Burgdorf

Ausstellung endet mit Gesprächsrunde mit Zeitzeugen aus den 1960er Jahren

[BURGDORF]

Bis zum kommenden Sonntag, 31. Januar, ist im Stadtmuseum (Schmiedestraße 6) die Ausstellung "Mini, Mofa, Mauerbau – die 1960er Jahre in Burgdorf" zu sehen. Die stadtgeschichtliche Schau blickt auf ein Jahrzehnt zurück, das durch bis heute nachwirkende gesellschaftliche Umbrüche geprägt war, denen veraltete Normen und Werte weichen mussten. Eine große Resonanz begleitete das umfangreiche Beiprogramm, dessen Bandbreite vom Museumscafé bis zur Stadtführung reichte.

Zum Abschluss der Ausstellung laden der VVV und die Stadt Burgdorf zur Gesprächsrunde "Wir Burgdorfer in den 1960er Jahren" mit sechs Zeitzeugen ein. Die Veranstaltung findet am 31. Januar von 15.00 bis 17.00 Uhr im Stadtmuseum statt. Die Teilnehmer leben bereits seit den 1960er Jahren in Burgdorf. Sie berichten aus ihrem eigenen Erfahrungshorizont über die damaligen Lebensverhältnisse und das Stadtgeschehen. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit auch auf die Frage, ob die bundesweiten gesellschaftlichen Veränderungen einen spürbaren Einfluss auf das Alltagsleben ausübten. In der Pause werden Käsehäppchen gereicht und Fruchtbowle (auch alkoholfrei) ausgeschenkt. Danach haben die Besucher die Gelegenheit, Fragen an die Teilnehmer zu richten.

Bürgermeister Alfred Baxmann moderiert

Der Gesprächskreis setzt sich zusammen aus Ruth Beneke, Lisbeth Cramer, Dr. Hans-Hendrik Cölle, Wolfgang Obst, Inna Pauli, Ulrich Karos und Dr. Detlev Rossa. Bürgermeister Alfred Baxmann übernimmt die Diskussionsleitung. Den Eltern von Ruth Beneke (geboren 1951) gehörte die Bäckerei Fischer in der Neuen Torstraße 7, in der sie schon als heranwachsendes junges Mädchen den Kontakt zu anderen Menschen als Bereicherung empfand. Die spätere Bankkauffrau erlebte die 1960er Jahre in ihrer Geburtsstadt als überschaubare Idylle im behüteten Umfeld ihres Elternhauses und später im von Kantor Reich geleiteten Kirchenchor.

Lisbeth Cramer (geboren 1919) war die Ehefrau des Einzelhändler Wilhelm Cramer, der im März 1947 ein Lebensmittelgeschäft in der Marktstraße 41 (später 23) eröffnete. Das Ehepaar legte damit den Grundstein für eine Gruppe von EDEKA-Supermärkten in der Burgdorfer Region, die heute unter dem Dach der Wilhelm Cramer GmbH vereinigt sind. Dr. Hans-Hendrik Cölle (geboren 1942) begann nach dem Abitur 1963 ein Medizinstudium in Mainz, Kiel und Heidelberg. Wenn es die Studienzeit zuließ, weilte er zu regelmäßigen Besuchen bei seiner in Burgdorf lebenden Mutter und anderen Verwandten. Wolfgang Obst besuchte in den 1960er Jahren die Volksschule II in der Gartenstraße. Sein Klassenlehrer Wilhelm Weinrich ist ihm noch in lebhafter Erinnerung. In dieser Zeit nahm er als Jungschütze erstmals am Burgdorfer Volks- und Schützenfest teil und ist auch heute noch im Schützenwesen der Stadt engagiert. Ebenfalls in das sechste Jahrzehnt fallen sein Eintritt in die Junge Union und die CDU sowie seine Aktivitäten im 1968 eröffneten Haus der Jugend.

Neue Heimat Burgdorf

Inna Pauli (geborene Happek) lebt seit ihrer Geburt im Jahr 1944 in Burgdorf. Ihr Herzensanliegen damals und heute ist die Kirchenmusik. Sie singt seit 1962 in der Burgdorfer Kantorei und spielt seit 1966 als nebenamtliche Organistin in Burgdorf und in vielen Gemeinden des Kirchenkreises. Der aus Tilsit in Ostpreußen stammende Ulrich Karos kam 1958 nach Burgdorf, da sein Vater an das Finanzamt Burgdorf versetzt worden war. Er besuchte bis zu seinem Abitur das Gymnasium in Lehrte. Als Leistungssportler in der Leichtathletiksparte der TSV Burgdorf fand er sich schnell in seiner neuen Heimat zurecht. Ein Verkehrsunfall beendete 1964 seine sportliche Laufbahn. Zu dieser Zeit war er bereits im TSV-Vorstand tätig. Dr. Detlev Rossa (geboren 1954) ist in Burgdorf aufgewachsen und ging von 1960 bis 1964 an die Volksschule II in der Gartenstraße. Er war später Gründungsmitglied der "Grünen" in Burgdorf und Mitglied der ersten "Grünen"-Ratsfraktion.

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