Burgdorf

Auch in Burgdorf wurde am Internationalen Frauentag zur Gleichberechtigung aufgerufen

[BURGDORF]

Mit den Worten der Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner "Die Waffen nieder" begrüßte Gleichstellungsbeauftragte Petra Pape die Frauen und einige Männer zum ausverkauften Filmcafé in der Neuen Schauburg am Internationalen Frauentag, dem gestrigen Dienstag. 8. März 2022.. Die Gäste bekundeten ihre Solidarität mit einem dicken Applaus und freuten sich, mit der Eintrittskarte einen Spendenbeitrag an die nach Burgdorf geflüchteten Frauen und Kinder aus der Ukraine weitergeben zu können.

Nachfolgend sprach die SoVD-Kreisfrauensprecherin Ilona Picker die Ungleichheiten bei der Entgeltzahlung an. In diesem Jahr lag der Gender Pay Gap bei 18 Prozent, weshalb der Equal Pay Day auf den 7. März vorgerückt ist.

Erika Büchse von Amnesty International rief zur Beteiligung an einer Unterschriftenaktion zur Freilassung unschuldig inhaftierter schwangerer Frauen in El Salvador auf.

Mit einem kurzen Vortrag führte Petra Pape in das Thema des diesjährigen Frauentages in Burgdorf ein: "Der internationale Frauentag ruft weltweit zur Gleichberechtigung auf und lenkt den Blick auf die immer noch vorhandenen Ungleichheiten". Mit dem Film über eine unbekannte großartige Fotografin soll auf die Situation von Frauen in Kunst und Kultur aufmerksam gemacht werden.

"Frauen sind in allen Bereichen von Kultur und Medien aktiv, sie stehen vor und hinter der Kamera, schaffen Kunst oder arbeiten als Musikerin. Und doch sind sie auch hier strukturellen Benachteiligungen ausgesetzt, das gilt bei Führungspositionen, aber auch beim Gehalt oder bei der Anerkennung auf dem Kunstmarkt. Das muss sich ändern. Viele Kultur- und Medienschaffende arbeiten als sogenannte ‚Freie‘. Sie arbeiten Produktionen nach Auftragslage zu und erhalten Honorar. Das ist für viele Frauen attraktiv, da sich so Familie und Beruf eher vereinbaren lassen. Die Pandemie hat die Situation vielfach noch verschärft, insbesondere für soloselbständige Künstlerinnen und Frauen, die neben ihrer kreativen Arbeit Kinder erziehen oder Pflege leisten. Untersuchungen zeigen allerdings, dass das Einkommen freischaffender Künstlerinnen einen sehr hohen Gender Pay Gap aufweist. Neue Frauennetzwerke in Kultur und Medien fordern deshalb, die Geschlechterperspektive bei der Vergabe von Aufträgen, von Stipendien und Fördermitteln zu beachten. Die Anerkennung der Leistungen von Frauen einzufordern ist ein Anliegen. Deshalb wollen wir am Internationalen Frauentag den Blick auf die Benachteiligung von Frauen in Kunst und Kultur richten. Wir brauchen den weiblichen Blick und die weibliche Stimme in Kultur und Medien. Kultur und Medien prägen unsere Rollenbilder. Wenn Frauen hier nicht sichtbar und nicht hörbar sind, hat das unmittelbare Auswirkungen auf unser gesellschaftliches Selbstverständnis", berichtete die Gleichstellungsbeauftragte.

Vor dem Kino tauschte sich die Gruppe des SoVD und einige Frauen des Arbeitskreises Frauen in Burgdorf über die Folgen des Krieges auf Frauen aus. Bürgermeister Armin Pollehn ist überzeugt, "wenn mehr Frauen bei Friedensprozessen beteiligt sind, steigt die Chance, dass die Vereinbarungen längerfristig Bestand haben. Zudem werden bei weiblicher Beteiligung Absprachen getroffen, die Männer und Frauen im Blick haben."

Das würden auch Studien belegen, auf die sich das Auswärtige Amt bezieht: Sind Frauen bei Friedensverhandlungen beteiligt, steigt die Chance um 35 Prozent, dass das Abkommen mindestens 15 Jahre eingehalten wird.

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