Wo entsteht die neue Kindertagesstätte in der Südstadt und wer wird Träger?
2014 hat der Rat der Stadt Burgdorf sich für einen Kindertagesstätten-Neubau mit bis zu 75 Kindergartenplätzen (drei Gruppen) und 30 Krippenplätzen (zwei Gruppen) ausgesprochen. Um dem bestehenden Bedarf möglichst wohnortnah entsprechen zu können, wird dazu ein Standort im Bereich der Südstadt favorisiert.
Unabhängig von der Frage des Standortes sollte die Trägerschaft aber so frühzeitig wie möglich geklärt werden, damit der zukünftige Träger von Anbeginn an in die Planungen und räumlichen Gestaltung, der Anlegung des Außengeländes, sowie der erforderlichen Ausstattung einbezogen werden. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben hält sich die Stadt dabei mit einer eigenen Bewerbung zurück.
Am gestrigen Montag stellten sich im Ratssaal des Schlosses im Rahmen einer öffentlichen Sitzung des Jungendhilfeausschuss unter der Leitung von Christiane Gersemann (SPD/Grüne) und im Beisein von Bürgermeister Alfred Baxmann drei mögliche Betreiber dem Plenum, um ihre Konzepte und Referenzen vorzutragen.
Beworben hatten sich als freie Träger die AWO Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V., die DRK-Kinder- und Jugendhilfe in der Region Hannover gemeinnützige GmbH und die St. Paulus-Gemeinde Burgdorf.
Routiniert verbal und nur mit Bezug auf die dem Ausschuss vorliegenden Bewerbungsunterlagen führte Ingrid Kröger, Fachbereichsleiterin Tageseinrichtungen für Kinder der Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e. V. und Matthias Götz aus zu Kompetenz und Qualifikation aus bereits 42 Einrichtungen, in denen 650 MitarbeiterInnen täglich 3100 Kindern betreuen.
Ebenso professionell konnte Thomas Riechel-Rabe, Geschäftsführer der DRK Kinder- und Jugendhilfe in der Region Hannover gemeinnützige GmbH mit Gabriela Kappelmann die Bewerbung des Hauses DRK mit einer zusätzlichen optischen Präsentation belegen zur Erfahrung und Praxis aus 56 Einrichtungen, in denen 800 MitarbeiterInnen täglich 4500 Kindern betreuen.
Während die vorliegenden geforderten Modellhaushalte für den Betrieb der neuen Kindertagesstätte bei der AWO mangels vollständiger Einnahmenplanung im Ergebnis nicht beziffert werden konnte, ergab die Darstellung des DRK zumindest eine nachvollziehbare jährliche Unterdeckung im dreifachen sechsstelligen Bereich.
Während Thomas Riechel-Rabe noch mit einem "verlorenen" Zuschuss von einmalig fünfzigtausend Euro zur Einrichtung der zukünftigen KiTa die Bewerbung des DRK "unterstrich", konnte Pastor Matthias Paul, Vorsitzender des Kirchenvorstands der ev.-luth. St. Paulus Kirchengemeinde in der Burgdorfer Südstadt ein durchaus geeignetes kircheneigenes Grundstück der Stadt zu einem symbolischen Erbbauzins anbieten, in der Verlängerung des Peiner Weg über den Ostlandring hinaus.
Der Vortrag der St. Paulus Kirchengemeinde war dabei über die schriftliche Bewerbung hinaus weiterhin sehr qualifiziert unterlegt durch die Ausführungen des insgesamt angetretenen siebenköpfigen Kompetenz-Teams, sowohl aus der Burgdorfer Gemeinde, wie auch mit einem Sprecher des zuständigen und die Bewerbung, sowie den bezifferten ausgeglichenen Haushaltsentwurf vollumfänglich mittragenden Kirchenkreisamtes Burgdorfer Land.
Dass sich alle Bewerbungen an den heutigen pädagogischen und vorschulischen Raum- und Betreuungskonzepten, sowohl für Kinder in Krippe, Kindergarten und Hort, wie auch im Umgang mit Eltern und (internationalem) Umfeld ähneln, liegt sicherlich an den sozialpädagogischen Standards und Anforderungen, die aus Ausbildung und Praxis heute erwartet und somit als vergleichbar angenommen werden können.
Die nächste Entscheidung zum Thema steht an in der nächsten Sitzung des Ausschuss am 05. Februar im Sitzungssaal des Rathauses I (http://www.burgdorf-ratsinfo.de/bi/to0040.php?__ksinr=3769)