Am gestrigen Mittwoch, 15. Juni 2022, wurden die Freiwilligen Feuerwehren Burgdorf, Dachtmissen, Heeßel, Hülptingsen, Otze und Ramlingen-Ehlershausen sowie die Einsatzleitung vor Ort (ELO) der Stadtfeuerwehr um 16.30 Uhr zu einem brennenden Bauernhof in Hülptingsen gerufen. Bereits auf der Anfahrt konnten die Einsatzkräfte erkennen, dass es sich hierbei um einen Großbrand handelt. Eine tiefschwarze Rauchwolke war weithin zu sehen..
Am Einsatzort angekommen gestaltete sich die Brandbekämpfung durch die Größe der Einsatzstelle sowie die schlechte Wasserversorgung schwierig, so dass gleich noch die Feuerwehr Immensen (Stadt Lehrte) sowie das Löschunterstützungsfahrzeug der Berufsfeuerwehr Hannover nachalarmiert wurden.
Der Einsatzabschnitt im südlichen Bereich der Einsatzstelle wurde sodann durch einen Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen versorgt; der nördliche Einsatzabschnitt bekam nach Angaben der Feuerwehr seine Wasserversorgung durch eine lange Wegstrecke von rund 600 Metern.
Durch das Feuer wurde das Dach der Scheune mitsamt der Photovoltaikanlage vollständig zerstört. Seitenteile stürzten bereits ein. Da die Scheune auf Grund akuter Einsturzgefahr nicht mehr betreten werden durfte, kam das Löschunterstützungsfahrzeug (LUF 60), eine Art Löschroboter, der Berufsfeuerwehr Hannover zum Einsatz. Somit konnte das Feuer in der Scheune bekämpft und Glutnester gelöscht werden.
In der Scheune standen unter anderem zwei Kartoffelroder, die vor dem Feuer noch in Sicherheit gebracht werden konnten. Diverse andere technische Geräte konnten nicht mehr gerettet werden.
Um eine genaue Einschätzung der Einsatzstelle zu bekommen, wurde die Drohne der Feuerwehr Lehrte angefordert. Mittels dieser Drohne und der eingebauten Wärmebildkamera war es möglich, die Lage genau einzuschätzen und weitere Löschmaßnahmen einzuleiten.
Im Zuge dieser Löschmaßnahmen wurde dem Löschwasser ein geringer Anteil Schaum zugesetzt, das sogenannte Lightwater. Hierdurch wird die Oberflächenspannung des Wassers herabgesetzt und das Löschwasser kann somit tiefer in das Brandgut eindringen und einen besseren Löscherfolg erzielen.
Zwischenzeitlich wurde zudem noch die Ortsfeuerwehr Weferlingsen zur Unterstützung nachalarmiert. Außer der Ortsfeuerwehr Schillerslage waren somit alle Ortsfeuerwehren der Stadt Burgdorf im Einsatz. Die Ortswehr Schillerslage wurde dadurch sodann die sogenannte Alarmreserve für etwaige andere Einsätze im Stadtgebiet.
Um 21.30 Uhr wurde im weiteren Verlauf der THW-Ortsverband Burgdorf zur Ausleuchtung der Einsatzstelle hinzualarmiert, da abzusehen war, dass die Löscharbeiten noch länger andauern werden. Gegen 23.30 Uhr wurde für den Abriss des Gebäudes noch das THW Stadthagen alarmiert.
Florian Bethmann, Einsatzleiter, Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Burgdorf und stellvertretender Stadtbrandmeister, zeigte sich sehr zufrieden. "Es hat alles sehr gut geklappt. Die Zusammenarbeit der einzelnen Ortsfeuerwehren der Stadtfeuerwehr sowie auch mit den anderen beteiligten Hilfsorganisationen funktionierte einwandfrei."
"Ein besonderer Dank", so Bethmann weiter, "gilt den Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Durch gut koordinierte Absprachen gab es für die Einsatzkräfte zu Essen und zu Trinken. Das war auf Grund der Temperaturen und der damit verbundenen Anstrengungen richtig gut."
Stadtpressesprecherin Sandra Jost bemängelte, dass bei dem Einsatz "extrem viele Schaulustige den Weg und die Einsatzstelle blockierten". Es wurde ihren Angaben zufolge ebenfalls auch die Anfahrt blockiert, "so dass wertvolle Zeit bis zum Beginn der Brandbekämpfung verloren geht". Daher der dringende Appell der Feuerwehr: "Lassen sie die Einsatzkräfte durch, behindern sie nicht deren Arbeit."
Im Einsatz waren insgesamt 124 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit insgesamt 31 Fahrzeugen, 21 Einsatzkräfte des THW mit drei Fahrzeugen, ein Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug sowie die Polizei mit einem Fahrzeug.
Personen kamen nicht zu Schaden. Die Polizei hatte zwischenzeitlich die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Mit Stand 23.55 Uhr ist der Einsatz für die ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte noch immer nicht beendet.