Wer seinen 30. Geburtstag als Mann unverheiratet begeht, muss die Rathaustreppe fegen. Das ist altbekannter Brauch. Wenn man dann aber noch in der Feuerwehr ist und zudem noch Jugendfeuerwehrwart, dann wird das Fegen, dem die meisten schon im Vorfeld mit einigen Schaudern entgegenblicken, umso ausgiebiger angegangen. So trafen sich am heutigen Montagabend, 8. Februar 2016, um 18 Uhr, Familie, Freunde, Bekannte, Feuerwehrkameraden und -kameradinnen sowie Mitglieder der Burgdorfer Jugendfeuerwehr, alle zusammen mehr als 50 Personen, am Rathaus an der Marktstraße, um den Junggesellen Frederic Neef einen gelungenen 30. Geburtstag in Form einer mit Kronkorken überzogenen Rathaustreppe zu bieten. Eigens zum Fegen wurde er in den kleinen Drachen "Grisu" verwandelt, der heute aber ausnahmsweise mal kein Feuer spuckte. Der dazugehörige – sicher nicht einsatztaugliche Feuerwehrhelm – wies ihn außerdem als "Fire Chief" aus. Ortsbrandmeister Florian Bethmann hatte es mit einem Augenzwinkern zur Kenntnis genommen, wollte er doch bei diesem "Einsatz" einmal nicht zur Hilfe kommen und ließ dem Jugendfeuerwehrwart, im weiteren Sinne als "Jugendortsbrandmeister", seinen ganz persönlichen Einsatz alleine abarbeiten. Nach mehr als 30 schweißtreibenden Minuten konnte er schließlich die Einsatzstelle an seinen Organisationsstab übergeben: Die Tochter eines Feuerwehrkameraden küsste ihn der Tradition entsprechend frei und so kann am Abend im Kreise seiner Freunde weitergefeiert werden. Der Altkreisblitz gratuliert ebenfalls recht herzlich und schließt mit einem in Berichten über Feuerwehreinsätze fast obligatorischen Satz: Im Einsatz war die Ortsfeuerwehr Burgdorf mit einer Einsatzkraft und ohne Fahrzeuge.
