Tagesverfügbarkeit macht der Feuerwehr Isernhagen besondere Sorgen
Große Ehre für Phlipp Suppan von der Ortsfeuerwehr Altwarmbüchen, der am gestrigen Freitagabend bei der Dienstversammlung anlässlich des Gemeindefeuerwehrtages in Isernhagen das Ehrenkreuz in Bronze des Deutschen Feuerwehrverbandes verliehen bekam. Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing steckte Suppan die dritthöchste Ehrung, die es bei der Feuerwehr in Deutschland zu vergeben gibt, an die Brust, als Dank für seine besonderen Verdienste um das Feuerwehrwesen.
Zuvor hatte Isernhagens Gemeindebrandmeister Clive von Plehn über die aktuelle Lage bei den Feuerwehren im Gemeindegebiet berichtet. Die 8 Ortsfeuerwehren seinen rundum gut ausgebildet. Besonderer Dank ging an Gemeindeausbildungsleiter Oliver Behnsen, der sich mit seinen 19 Ausbildern zusammen um die Aus- und Weiterbildungen kümmert. 18 Mitglieder hatten im abgelaufenen Jahr die Truppmann I-Ausbildung bestanden. "Die Leute sind da, wir brauchen aber neue Fahrzeuge, sonst gehen sie zu Fuß", unterstrich von Plehn. Denn nachdem in Altwarmbüchen ein neues Feuerwehrhaus gebaut worden ist, bestünde bei der Neubeschaffung von Fahrzeugen ein Stau. Alleine in Altwarmbüchen seien 5 Fahrzeuge in der näheren Zukunft zu ersetzen, in Stelle zwei und in Isernhagen N.B. und Kirchhorst brauche es einen neues Mannschaftstransportfahrzeug. "Das bedeutet hohe Ausgaben, aber diese Fahrzeuge haben ihr Nutzungsende erreicht beziehungsweise überschritten", so der Gemeindebrandmeister.
Bürgermeister Arpad Bogya betonte, dass auch vor dem Hintergrund der finanziellen Belastungen durch die Flüchtlingsunterbringung die Feuerwehren weiterhin ihren hohen Stellenwert genießen würden. Meherer Millionen Euro seien für die Unterbringung in den nächsten Jahren notwendig, "darunter sollen die Ausstattungsnotwendigkeiten der Feuerwehr nicht leiden", erklärte Bogya, dessen Aussage mit großem Applaus bedacht wurde.
Zu 287 Einsätzen wurden die 8 Ortsfeuerwehren Isernhagens im vergangenen Jahr gerufen. 325 aktive Mitglieder zählen die Ortswehren. Sorgen bereitet dem Gemeindebrandmeister allerdings die Verfügbarkeit dieser in den Tagesstunden von 7 bis 16 Uhr. Fehlende Wohnungen und Arbeitsplätze vor Ort würden dazu führen, dass die Mitglieder ihre Arbeitsstelle nicht mehr vor Ort hätten und daher nicht für Einsätze zur Verfügung stünden. "Eine Lösung habe ich auf eherenamtlicher Basis nicht, aber wir betrachten diese Zeiten mit großer Sorge", so von Plehn. Sorgen bereite ihn auch die im vergangenen Jahr dramatisch zurückgegangenen Ausbildungen an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NAKB) in Celle. Laut NABK sollten 50 Prozent der Anmeldungen berücksichtigt werden. Für isernhagen, so betonte von Plehn, lag die Zuteilung allerdings nur bei 27 Prozent. Auch eine Erhöhung in diesem Jahr auf 60 Prozent Zuteilungsquote habe für Isernhagen nur eine Verbesserung von 1 Prozent auf 28 Prozent gebracht. Von 99 Lehrgangs- und Fortbildungsplätzen seien 28 zugeteilt worden. "Und wir fordern nur die Ausbilungen an, die wir auch benötigen", so der Gemeindebrandmeister.
Em Ende der Dienstversammlung konnte er noch zwei Einsatzkräfte befördern: Oliver Behnsen wurde zum Hauptbrandmeister ernannt, Christian Reinhardt zum Oberlöschmeister. Den kleinen Fauxpas, den der Gemeindebrandmeister zu vor beichtete – er hatte die Ernennungsurkunden zu Hause vergessen -, versuchte er nach einer Entschuldigung damit wettzumachen, dass er die Ernunnungsurkunden aus dem Gedächtnis – der Text sei ihm hinreichend bekannt – verlesen werde. Für großes Gelächter sorgte er dann zum zweiten Mal, als er Christian Reinhardt statt zum Oberlöschmeister fälschlich zum Oberfeuerwehrmann ernannte, was einer Degradierung gleichkommt. Ein Umstand, den die Versammlung mit Heiterkeit erfüllte und zeigte, dass auch Gemeindebrandmeister nur Menschen sind.