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Friesen gewinnen Derby in letzter Minute

Es war das erwartet spannende Derby in der Handball-Regionsoberliga, Staffel 2, zwischen dem VfL Uetze und dem TSV Fiesen Hänigsen in der Uetzer Großsporthalle. Mehr als 350 Zuschauer kamen am gestrigen Sonnabend, um sich das Derby nicht entgehen zu lassen, entsprechend freudig war die Stimmung auf den Rängen.

Die Partie begann mit einem Dämpfer für die Gastgeber, die über 1:3 in der 6. Minute 3:6 zurücklagen. VfL-Trainerin Susanne Schaper beäugte ihr Team argwöhnisch, der anfängliche Verlauf war nicht so vielversprechend. Zu nervös und hektisch agierte ihr Team aber auch die Hänigser fielen durch häufige individuelle Fehler auf. So kamen die Gastgeber wieder heran, jeder Treffer wurde von der Tribüne lautstark begleitet und nach 13 Spielminuten war der Ausgleich zum 6:6 erreicht. Von diesem Aufwind getrieben wurde das VfL-Spiel sicherer und die Gastgeber setzten sich über 10:7 schließlich 14:10 (25.) ab. Aber auch die Führung der Uetzer war nicht von langer Dauer, bis zur Pause kamen die Friesen auf 15:14 heran, erzielten gleich nach dem Seitenwechsel den erneuten Ausgleich zum 15:15.

Die 2. Halbzeit war über weite Strecken ausgeglichener. Keine Mannschaft konnte sich wirklich absetzen, bis zum 23:23 war jeweils immer nur ein 1-Tor-Vorsprung zu verzeichnen. Die Schlussphase sollte es allerdings noch einmal in sich haben. In der 52. Minute wechselte Friesen-Trainer Sören Marris den Torwart: Für Lars Wiedenroth kam beim Siebenmeter der Uetzer nun Tim Schreiber ins Tor. Schreiber, der selbst erst ein Jahr Handball spielt, vereitelte den Strafwurf, auch den Nachwurf parierte er. Marris entschied sich, Schreiber zwischen den Pfosten stehen zu lassen. Eine richtige Entscheidung, denn der Joker hielt von mehrere weitere Würfe der VfLer. Drei Minuten vor dem Ende setzten sich die Hänigser auf 23:25 ab, ein Tempogegenstoß der Friesen hätte sogar das 23:26 bringen können. Doch es kam anders: Auf 25:25 glichen die Hausherren aus, die Spannung in der Halle erreichte ihren Höhepunkt. Kurz vor dem Ende stand es dann 26:26. Als dann in der Schlussminute der Tim Kluth zum 26:27-Endstand traf, kannte der Hänigser Jubel keine Grenzen mehr, die letzten Sekunden reichten den Uetzern nicht mehr zum Ausgleich.

"Die Spieler waren brutal aufgeregt", so Friesen-Trainer Marris nach dem Spiel. "Auf beiden Seiten war den Mannschaften anzusehen, dass diese Kulisse etwas besonderes ist. Am Ende hat sich die Einwechslung von Tim Schreiber als entscheidend heraus gestellt. Das war eine tolle Werbung für den Handball", so Marris. Auch VfL-Trainerin Schaper schlagt in die gleiche Kerbe: "Das war ein tolles und spannendes Spiel und das Ergebnis ist schade aber okay. Es war ein Spiel auf Augenhöhe. In der zweiten Halbzeit hatten wir den Faden verloren."

Für die Hänigser, die nach dem Sieg erst einmal die Tabellenführung erklommen haben – der jetzige Tabellenzweite Garbsener SC spielt erst heute um 16:45 Uhr – geht es am Donnerstag, Anwurf 20.15 Uhr, bereits weiter: Beim Garbsener SC kommt es beim Aufeinandertreffen der beiden Spitzenteams der Regionsoberliga Staffel 2 zum sogenannten 4-Punkte-Spiel. Mit dem gestrigen Sieg in Uetze im Rücken werden sie mit breiter Brust auflaufen und versuchen, die Tabellenspitze zu verteidigen.

VfL Uetze: Christian Jäger, Marco Pagel, Niklas Benefeldt (1), Dennis Jünemann (3), Mxaimilian Kelpe (1), Phlipp Lackinger (2), Hendrik Harms (2), Jan Wietfeld, Thorben Wietfeld (11), Jonas Wietfeld (1), Jan Fischer (1), Wilko Margraf, Marten Liefke (3).

Friesen Hänigsen: Tim Schreiber, Lars Wiedenroth, Niklas Di Stabile, Alexander Nahtz (14), Fabian Klauke, Alexander Jäger (2), Matthias Müller (1), Tim Kluth (2), Hendrik Jäger, Christoph Kluth (1), Jan Wedemeyer (2), Nils Schecker (3), Felix Könemann, Florian Hubermann (1).

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