Eine zügellose Odyssee durch das frivole Nachtleben Berlins
Der VVV und die Stadt Burgdorf präsentieren am Freitag, 22. April 2016, ein weiteres Gastspiel des Theaters für Niedersachsen im Theater am Berliner Ring. Zu sehen ist das Schauspiel "Fabian – Der Gang vor die Hunde" nach einem Roman von Erich Kästner. Die Vorstellung beginnt um 20.00 Uhr. Eine halbe Stunde vorher gibt es eine kostenlose Einführung. Theaterkarten sind bei Bleich Drucken und Stempeln, Braunschweiger Straße 2, und online unter www.vvvburgdorf.de erhältlich. Mitglieder des VVV und Jugendliche bekommen im Vorverkauf Ermäßigungen.
Zur Bühnenhandlung: Nach einem Germanistikstudium schlägt sich Dr. Jakob Fabian mit Gelegenheitsjobs durch, aktuell mit Werbung für Zigaretten. Sein Nebenberuf: Leben. In halblegalen Nachtclubs, überfüllten Kneipen, zwischen Lebenskünstlern, Nymphomaninnen, Arbeitslosen, Glücksuchern, Spießern und zynischen Zeitungsredakteuren studiert er die sich bis zur Bewusstlosigkeit amüsierende Großstadt Berlin, zusammen mit seinem Freund Labude. Der arbeitet ehrgeizig an seiner akademischen Laufbahn und glaubt daran, dass die politische Zukunft Deutschlands von seiner Generation verändert werden kann. Fabian bezweifelt, dass den Menschen zu helfen ist.
Eines Tages lernt Fabian die Juristin Cornelia kennen, die aus der Provinz nach Berlin gekommen ist. Die junge Frau träumt davon, eine Karriere als Filmstar einzuschlagen und als gefeierte Diva von den Männern angebetet zu werden. Der bisher zu erotischen Eskapaden neigende Fabian verliebt sich in die lebenslustige Cornelia, die seine Zuneigung zunächst erwiedert. Mit seinem neuen Glück gewinnt Fabian wieder den Optimismus, im Leben etwas bewegen zu können. Dann wirft ihn ein unerwarteter Tiefschlag erneut aus der Bahn: Er erhält von seinem Arbeitgeber die Kündigung. Eine lange Irrfahrt durch Sozialämter und erfolglose Bittgänge auf der Suche nach Arbeit folgen. Cornelia lernt indessen einen Filmproduzenten kennen, von dem sie sich den Eintritt in die Berliner Filmstudios erhofft. Sie zögert nicht, Fabian zu verlassen, und eine Liaison mit dem Produzenten einzugehen. Trotz dieser tiefgehenden Enttäuschung lässt der Verlassene nicht ab von seiner immer aussichtsloser werdenden Suche nach Sinn und Moral.
Erich Kästner wollte seinen Roman "Fabian" (1931) ursprünglich "Der Gang vor die Hunde" nennen. Doch den Lektoren seines Verlages war dieser Titel zu heikel, so dass er sein Buch entschärfen musste, bevor es 1931 unter dem Titel "Fabian. Die Geschichte eines Moralisten" in die Buchläden kam. Der Roman beschreibt ein Berlin kurz vor dem Beginn der Nazi-Herrschaft, zerrissen zwischen Wirtschaftskrise und hysterischem Suchen nach Spaß um jeden Preis. Ohne Orientierung, dafür rasend schnell und unaufhaltsam gehen seine Protagonisten dem Abgrund entgegen. Unter Verwendung des erst 2013 veröffentlichten Originalmanuskripts hat Gero Vierhuff eine Bühnenfassung erarbeitet, dessen Uraufführung nun das Theater für Niedersachsen präsentiert.
Die Hauptrollen in Gero Vierhuffs Inszenierung spielen Thomas Strecker, Katharina Wilberg, Moritz Nikolaus Koch, Simone Mende und Gotthard Hauschild.