Es war das zweite Mal, das Lars Klingenberg und sein Team den Joey´s Ostercup veranstaltet haben. An diesem Wochenende kamen 24 E-Jugend Nachwuchsfußballmannschaften aus sechs Bundesländern in die Volksbank Arena an der Lehrter Mielestraße. Den Titel holte sich die Mannschaft, die zugleich auch die weiteste Anreise hatte: Der FC Eilenburg aus der Nähe von Leipzig setzte sich im Finale 2:1 gegen den SV Tasmania Berlin durch.
Doch neben dem sportlichen Wettkampf ging es vor allem um den achtjährigen Joey Upmeier, der mit einem Herzfehler auf die Welt kam und fast 2,5 Jahre im Krankenhaus verbringen musste. Er brauchte dringend ein Spenderherz. Organisator Lars Klingenberg hatte bereits mit einer Trikot-Spendenaktion auf das Schicksal von Joey aufmerksam gemacht und im vergangenen Jahr 7 Turniere zugunsten von Joey ausgerichtet. Beim 2. Joey´s Ostercup konnte dann endlich die gute Nachricht verkündet werden: Joey hatte am 2. Weihnachtstag ein Spenderherz bekommen. Zwar war er danach noch einmal wegen einer Infektion mehrere Wochen im Krankenhaus, doch mittlerweile ist er wieder zu Hause. "Am 1. Weihnachtsfeiertag gegen 18 Uhr bekamen wir den Anruf", erklärt Joey´s Großvater Gerd Upmeier. Danach ging alles schnell: Das Herz aus dem europäischen Ausland kam per Linienmaschine nach Hannover, dann ging es mit dem Hubschrauber weiter nach Bad Oyenhausen, wo Joey seit fast 2,5 Jahren auf ein Spenderherz wartete. "Während andere in den Urlaub fuhren, haben wir tagtäglich gewartet. Hatten ständig das Telefon bei uns, auch nachts neben dem Bett", erinnert sich Gerd Upmeier. Die große Solidarität der Fußballer, die zugunsten von Joey erneut aufliefen, berührten ihn und seine Frau Brigitta. Aber die beiden hören trotzdem nicht auf, für das Thema Organspende zu werben. "Jeder sollte sich damit auseinandersetzen", erklärt Gerd Upmeier. "Bekommen Sie heute eine Herzmuskelentzündung, können Sie schnell auf ein Spenderherz angewiesen sein. Das kann einfach jeden treffen", macht er deutlich, wie schnell man selbst in eine solche Situation kommen kann, auf ein Spenderorgan angewiesen zu sein.
Diesen Einsatz ehrte Lars Klingenberg beim 2. Ostercup besonders: Für seinen ständigen Einsatz überreichte er Gerd Upmaier den "Helden mit Herz"-Ehrenpreis. "Es gibt viele, die schwer krank sind, die wollen wir nicht alleine lassen", so der Schirmherr des Turnieres, Matthias Brodowy, Kabarettist aus Hannover. Er unterstrich ebenso der Wichtigkeit, sich mit dem Thema Organspende auseinander zu setzen und überreichte den Preis mit den Worten: "Wenn jemand das Bundesverdienst bekommen sollte, dann hat Gerd Upmeier dieses schon dreimal verdient". Eine weitere Geste der Solidarität zeigten die Kicker des FC Eilenburg, die einen mit allen Spielers des RB Leipzig unterschriebenen Fußball mitbrachten und der Familie Upmeier überreichten. Der "Helden mit Herz" Preis 2016 ging zudem an den 25-jährigen Kenth Joite aus Braunschweig, der selbst einen angeborenen Herzfehler hat, sich davon aber nicht entmutigen lässt, als Hauptschiedsrichter auf dem Turnier tätig war und sich ebenfalls für die Organspende einsetzt.
