Projektstart in Uetze: Wassermanagement für die Gemeinde
Vorbild Uetze: Wie kann Wassermanagement unter den Bedingungen des Klimawandels auf lokaler Ebene funktionieren? Eine wichtige Frage unserer Zeit, für deren Lösung die Gemeinde im Osten der Region Hannover in den nächsten Jahren die richtigen Weichen stellen möchte. Die sich verschärfende Konkurrenz um das kostbare, aber teils knapper werdende Gut aufgrund unterschiedlicher Nutzungsansprüche wie die Beregnung von landwirtschaftlichen Flächen, die Trinkwassergewinnung oder den Erhalt von Wäldern in ihrer Funktion für die Grundwasserneubildung stehen im Fokus des Projekts. Das Akronym: "GeHaKliWaL". Dahinter steckt das "Gemeinsames Handeln im Klimawandel: Klimaangepasstes regionales Wassermanagement für Landwirtschaft, Umwelt und Mensch in der Gemeinde Uetze".
Zielstellung, Planung und Projektablauf und die damit verbundenen Arbeitspakete werden am Donnerstag, 24. August 2023, in der Agora des Schulzentrums Uetze, Marktstraße 6, nach einführenden Worten von Bürgermeister Florian Gahre und Jens Palandt, Dezernent für Umwelt, Klima, Planung und Bauen der Region Hannover, von der Projektkoordinatorin Katharina Javanmard (Region Hannover) vorgestellt. Vorab referiert Axel Lietzow, Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, über "Klimawandel und die Herausforderungen für die Wasserwirtschaft". Im Anschluss besteht für die Akteure Gelegenheit zum informellen Austausch.
"Der Grundwasserstand in der Region Hannover ist weiter historisch niedrig, daran konnten auch die Niederschläge in den letzten Wochen leider bei Weitem nichts ändern", so Jens Palandt: "Mit unserem gemeinsamen Projekt wollen wir zeigen, wie der Umgang mit der Ressource Wasser nachhaltig gestaltet werden kann". Er betont: "Ziel ist es, die verschiedenen Nutzungsinteressen in Einklang zu bringen und dafür neue Formen der Kooperation zwischen den verschiedenen öffentlichen und privaten Akteuren aufzubauen. Das macht den Innovationscharakter dieses Projektes aus."
"Die Gemeinde Uetze galt lange als eine sehr wasserreiche Kommune, sodass viele Entwässerungsgräben in den landwirtschaftlichen Flächen angelegt wurden und Schöpfwerke das Wasser abschöpfen. Zudem gibt es in der Landwirtschaft eine Tradition der Feldberegnung. Die zunehmend langen Trockenphasen in der Vegetationsperiode erweisen sich in Kombination mit den in Uetze vorkommenden sehr sandigen Böden jedoch zunehmend als problematisch", führt Bürgermeister Florian Gahre aus."
Mit bis zu 253.000 Euro beteiligt sich das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) an den Kosten für das Projekt. Eingebunden werden etwa Beregnungs- und Realverbände, die Land- und Forstwirtschaft, Wasserversorger und -entsorger, aber auch Vereine, Hochwasserpartnerschaften, die Verwaltung und interessierte Bürger.
Die Gemeinde Uetze mit ihren rund 21.000 Einwohnern beheimatet eines der größten Zwiebel- und Kartoffelanbaugebiete Deutschlands und liegt zudem an der Deutschen Spargelstraße. Neben Überlegungen zu technischen Lösungen sollen bis zum Jahr 2025 umsetzungsfähige Maßnahmen entwickelt werden. Dazu sind Workshops und andere Austauschformate geplant. Die Umsetzung wird mithilfe des Projektmanagements in Kooperation mit Fachteams (Umweltmanagement, Gewässerschutz) der Regionsverwaltung und der Gemeindeverwaltung stattfinden. Die Federführung liegt beim Fachbereich Umwelt der Region Hannover. In Uetze sind der Bürgermeister und das Team Umweltschutz der Gemeinde Ansprechpartner.
GeHaKliWaL knüpft an das 2018 von der Regionsversammlung beschlossene Klimafolgenanpassungskonzept an. Alle regionsangehörigen Städte und Gemeinden wurden dafür mit Blick auf die regional zu erwartenden Klimafolgen analysiert. Für Uetze ergab sich eine sehr hohe Betroffenheit bei der Wasserversorgung im Spannungsfeld der überregional bedeutsamen Landwirtschaft, des Gewässerschutzes, der Wasserwirtschaft sowie der Trinkwasserversorgung.