Die Drittligahandballer der Turnerschaft Großburgwedel (TSG) erwarten am Sonnabend hohen Besuch. Mit dem Dessau-Rosslauer HV (DRHV) ist der aktuelle Tabellenführer und designierte Aufsteiger in die 2 Bundesliga in der Sporthalle Auf der Ramhorst zu Gast. Seit Herbst vergangenen Jahres führt der DRHV die Tabelle der 3. Liga Nord souverän an und aktuell spricht alles dafür, dass die Mannschaft von Trainer Uwe Jungandreas schon vorzeitig den Titel perfekt machen wird. Sechs Punkte Vorsprung auf den VfL Potsdam bei noch vier ausstehenden Spielen sind ein beruhigender Vorsprung für die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt. Da der SC Magdeburg 2 als aktueller Tabellenzweiter nicht in die 2. Bundesliga aufsteigen kann, könnte es schon am kommenden Spieltag eine Meisterschafts- und Aufstiegsentscheidung geben. Doch zuvor ist erst einmal das Spiel bei der TS Großburgwedel zu bestreiten, in das die Gäste als klarer Favorit gehen. Wenn der Tabellenerste auf den Tabellenneunten trifft, sind die Vorzeichen klar. Auch schon im Hinspiel am 21. November 2015 konnte der DRHV einen sicheren 30:23 Erfolg gegen Großburgwedel bejubeln.
Der Dessau-Rosslauer HV verfügt schon jetzt über eine Mannschaft mit Zweitligaformat. Gespickt mit drei tschechischen, einem spanischen und elf deutschen Handballern sind die Gäste in der Spitze und auch in der Breite extrem gut aufgestellt. Auch die Altersstruktur passt, der jüngste Akteur des DRHV ist 17 der älteste 30 Jahre alt. Zudem verfügt der DRHV mit Uwe Jungandreas über einen Trainer der Extraklasse. Er stieg einst mit Concordia Delitzsch in die Bundesliga auf, trainierte dort auch den SC Magdeburg und genießt den Ruf des besten Trainers in Liga 3. Der Dessau-Rosslauer HV ist auf allen Positionen sehr stark besetzt und hat keine Schwachpunkte. Herausragende Torschützen sind Tomá Pavlí?ek (147 Tore), Robert Lux (115), Marek Van?o (98), Radek Sliwka (94) und Florian Pfeiffer (90). Das Prunkstück der Gäste ist aber zweifelsohne die Abwehr. In den bisherigen 26 Saisonspielen mussten die drei DRHV-Torhüter Phil Döhler, Andreas Sprecher und Federico Sincich erst 636x hinter sich greifen. Das entspricht einer Quote von nur 24,5 Gegentoren pro Spiel und ist der beste Wert aller 16 Teams in der 3. Liga Nord. Da macht es auch nichts, dass der Angriff des DRHV mit 733 erzielten Treffern "nur" an siebter Stelle der Liga steht.
Für die Turnerschaft wird es daher am Sonnabend darum gehen, sich zu teuer wie möglich zu verkaufen und endlich einmal über die komplette Spielzeit eine konzentrierte Leistung zu zeigen. In den vergangenen Wochen hatte die junge Mannschaft von Jürgen Bätjer leichtfertig einige Punkte verschenkt, was den Trainer zuletzt auf die Palme gebracht hatte. Der TSG-Coach fordert für das Saisonfinale von seiner Jungs allerhöchste Konzentration und hat im Training die Zügel noch einmal angezogen. Für die Qualifikation für den DHB-Pokal ist Tabellenplatz 9 erforderlich und dieses Minimalziel soll in Großburgwedel in jedem Fall erreicht werden. Aktuell wäre die Turnerschaft in nächsten Jahr im Pokal dabei, doch in den verbleibenden vier Spielen müssen noch einige Punkte gewonnen werden. Die Konkurrenz aus Oranienburg und Schwerin sitzt der TSG im Nacken und wartet nur auf weitere Punktverluste. Am Sonnabend kann die Turnerschaft dabei noch einmal befreit aufspielen. Alles andere als ein deutlicher Sieg der Gäste wäre eine Riesenüberraschung. Für die TSG geht es in erster Linie darum, das Spiel möglichst lange offen zu gestalten und den Topfavoriten ein wenig zu ärgern. Viel wichtiger sind die dann folgenden Spiele in Oranienburg, gegen Altenholz und in Potsdam. Für diese drei Endspiele um Platz 9 will sich Großburgwedel in der Partie gegen den Tabellenführer Selbstvertrauen holen.
Anwurf der Begegnung TS Großburgwedel – Dessau Rosslauer HV ist am Sonnabend, 9. April 2016, um 19:00 Uhr in der Sportlalle Auf der Ramhorst in Großburgwedel. Die Abendkasse öffnet ab 18:00 Uhr.