"Die Lage ist stabil, mit einer vorsichtigen Tendenz zur Erholung", urteilt Lehrtes Stadtbrandmeister Hendrik Voges auf Anfrage des AltkreisBlitz. Alle Feuerwehren Lehrtes sind seit dem 23. Dezember 2023 im Einsatz. Auch das THW Lehrte unterstützt.
Im Bereich Schillerstraße, Dürerring, Klöthenwaldstraße, Ahltener Straße kam es zu Wassereinbrüchen in Häusern. Im rollierenden Schichten haben die ehrenamtlichen Einsatzkräfte aller Lehrter Ortsfeuerwehren unterstützt. In Sechs-Stunden-Schichten waren zwei bis drei Ortsfeuerwehren mit jeweils einem Fahrzeug im Einsatz. Einerseits, um die Kräfte bestmöglich einzuteilen und auch Freizeit für die Einsatzkräfte zu ermöglichen, andererseits um auch den Brandschutz in den Ortschaften sicherzustellen. Auch aus dem Burgdorfer Stadtgebiet kam Hilfe: 25 Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehren Burgdorf, Dachtmissen, Ramlingen-Ehlershausen und Weferlingsen unterstützen beim Aufbau des Hochwasserschutzsystems der Region Hannover. Dieses wurde erst in diesem Jahr angeschafft. Es kam nun erstmals zum Einsatz. Zudem unterstützt der Verpflegungszug der Feuerwehrbereitschaft IV die Einsatzkräfte vor Ort.
Das Hochwasserschutzsystem hat den gewünschten Erfolg gebracht und zu einer Entspannung in dem entsprechenden Einsatzabschnitt geführt. Wo bis gestern Abend noch ein Anstieg des Pegels um 30 Zentimeter festgestellt wurde, und das, obwohl das THW mit Hochleistungspumpen 11.000 Liter Wasser pro Minute abführt, war heute Morgen ein Sinken des Pegels um 2 Zentimeter festgestellt worden. "Das hat gewirkt", so Stadtbrandmeister Hendrik Voges über das Errichten des Schutzsystems, das wie ein Deich funktioniert.
Die Effekte seien aber nach und nach sichtbar. So lange sind die Feuerwehrkräfte weiterhin punktuell im Einsatz, wenn es darum geht, Betriebe, landwirtschaftliche Höfe und Häuser vor eindringenden Wasser zu befreien.
"Hier setzen wir weiterhin auf Hilfe zur Selbsthilfe", so Voges. An der Feuerwache in Lehrte stehen weiterhin Sandsäcke und Sand zur Verfügung. Das Befüllen der Sandsäcke haben die Feuerwehrkräfte indessen eingestellt, um die eigenen Ressourcen zu schoben und diesen noch ein wenig Zeit zum Weihnachtsfest zu lassen.
Lehrtes Feuerwehr hat für diesen Service viele lobende Worte bekommen. Es hatte sich rumgesprochen, dass die Lehrter Feuerwehr eine Hotline eingerichtet hat und die Bevölkerung mit Sandsäcken versorgt, so dass selbst Einwohner aus dem Landkreis Peine anriefen.
Die Straßen Breite Lade/Falkenstraße, Tiefe Straße/Falkenstraße und Im Tiefenbruch sind weiterhin aufgrund von Einsatzmaßnahmen gesperrt. Die Bereitschaften der Feuerwehr in Hämelerwald und Lehrte konnten derweil zurückgebaut werden.
Stadtbrandmeister Hendrik Voges und das Leitungsteam um Feuerwehr und THW werden die Lage weiterhin beobachten und regelmäßig die durchgeführten Maßnahmen kontrollieren.
Dies geschieht auch, wie schon bei der Unterstützung durch Einsatzkräfte, auch über die Stadtgrenze hinaus. Denn: Das Wasser, welches Lehrte verlässt, läuft größtenteils über die Aue in Burgdorfer Stadtgebiet. "In Zukunft werden wir auch über die Gemarkungsgrenzen häufiger zusammenarbeiten", weiß Lehrtes Stadtbrandmeister. Mehr und mehr sei erforderlich, mit gemeinsamem Einsatz die Herausforderungen abzuarbeiten, wo einzelne Ortsfeuerwehren oder gar ganze Stadtfeuerwehren an ihre Grenzen kommen. So unterstützten auch Feuerwehrkräfte der Gemeinde Uetze in der örtlichen Einsatzleitung.