350.000 Euro: Ortsfeuerwehr Heeßel erhält ein neues Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug
Es war ein großer Tag für die Freiwillige Feuerwehr Heeßel am gestrigen Sonnabend, 6. Januar 2024. Während der Jahreshauptversammlung wurde als letzter Tagesordnungspunkt ein neues "Mitglied" in den Reihen der Ortsfeuerwehr aufgenommen. Dabei handelt es sich um das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) 10, das offiziell durch den Bürgermeister übergeben wurde.
Nach 31 Jahren hieß es "Abschied nehmen" vom LF 16 der Ortsfeuerwehr Heeßel. Zahlreiche Einsätze absolvierten die ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte mit dem Fahrzeug, das nun in den Ruhestand geht. Ersetzt wird es durch ein modernes HLF 10, mit dem die Ortsfeuerwehr weiterhin schlagkräftig agieren kann. Am gestrigen Sonnabend hat Burgdorf Bürgermeister Armin Pollehn das 350.000 Euro teure Fahrzeug an die Ortsfeuerwehr übergeben. Für einzelne Erleichterungen und optionale Erweiterungen hat der Förderverein der Ortsfeuerwehr zudem und 10.000 Euro investiert.
Das neue Fahrzeug auf einem MAN-Fahrgestell wurde von der Firma Ziegler gebaut. Mit einem Gewicht von 16 Tonnen und einem Allradantrieb verfügt es über 2000 Liter Wasser an Bord. Eine Besonderheit sind die beiden Haspeln am Heck des Fahrzeugs, wodurch Verkehrsleitkegel wie auch Schlauch schnell durch eine Person ausgebracht werden können. Dieses sei eine große Erleichterung, betonte Burgdorfs Bürgermeister Armin Pollehn bei der Übergabe. Das Fahrzeug sei ein "guter Schritt in die Zukunft" der Ortsfeuerwehr wie auch Stadtfeuerwehr, erklärte er den Anwesenden.
Zur Ausrüstung gehören neben den gängigen Einsatzmitteln zur Brandbekämpfung und der 2000 Liter pro Minute fördernden Feuerlöschkreiselpumpe zudem unter anderem ein hydraulischer Rettungssatz wie Schere und Spreizer, eine dreiteilige Schiebleiter, eine Multifunktionsleiter, eine Arbeitsplattform, um an Lkws zu arbeiten, eine Mannschaftskabine, in der sich vier Atemschutzgeräteträger bereits auf der Anfahrt ausrüsten können, die Möglichkeit zum sogenannte Pump&Roll, bei dem das Fahrzeug während des Löschvorgangs bei Vegetationsbränden bewegt werden kann, ein Stromgenerator, und Schaummittel.
Worte richtete auch Ziegler-Mitarbeiter Markus Kulick an die Anwesenden. Er sprach seinen Dank und Lob an die Stadt aus, insbesondere an Christian Enderle und Nils Schrader. Auch sei dem Planungsteam um Ortsbrandmeister Reinhard Nicks großes Lob auszusprechen. Sie hätten sich viele Gedanken bei der Konzeption des Fahrzeugs gemacht und hätten nun ein Werkzeug bekommen, womit sie in der Zukunft gut aufgestellt sind. Auch seien die Sicherheitsaspekte immens. So verfügt das Fahrzeug über mehrere Assistenzsysteme. Vor allem ein Abbiegerassistent und eine Rückfahrkamera erhöhen die Sicherheit.
Pastorin Friederike Grote erklärte, die musste zunächst einmal herausfinden, was sich hinter dem Begriff "Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug" versteckt und erklärte: Das Wort "Hilfeleistung" zeige, dass in diesem Fahrzeug alles drin ist, um Menschen zu helfen. Löschgruppe bedeute, dass hierbei keiner alleine arbeitet. Sie wünsche sich, dass das Fahrzeug niemals benutzt werden würde, auch wenn sie wisse, dass dieses nicht eintreten und das Fahrzeug gebraucht werde. Sie sprach ihren Segen für das Fahrzeug und die Einsatzkräfte aus, dass diese immer gesund von ihren Einsätzen heimkehren.
Geschenke überbrachte die Abordnung der befreundeten Feuerwehr aus Colbitz (Sachsen-Anhalt): Sie überreichten "Blaulichtwasser" und Putzutensilien für das neue Fahrzeug.
Die ersten Einsätze hat das neue Fahrzeug bereits absolviert. Es kam am 8. Dezember 2023 am Standort in Heeßel an und hatte am 18. Dezember seinen ersten Einsatz.