Die Periode nimmt keine Rücksicht auf den Zeitpunkt oder die Situation. Das kennt wohl jede Frau. Um in solchen Situationen Unterstützung zu bieten, steht ab sofort auf dem WC im Erdgeschoss des Rathauses ein Hygienespender für kostenlose Damen-Hygieneartikel zur Verfügung.
"Die Bereitstellung von kostenlosen Hygieneartikeln ermöglicht Mädchen und Frauen eine gleichberechtigtere Teilhabe am gesellschaftlichen und öffentlichen Leben", erläutert die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Sehnde, Jennifer Glandorf.
Das Thema Menstruation hat auch ökonomische Auswirkungen auf Frauen: Einer britischen Umfrage der Huffington Post zufolge geben Frauen im Durchschnitt etwa 500 Euro pro Jahr für ihre Periode aus, in einem Frauenleben sind das etwa 20.700 Euro. (Quelle: So viel Geld geben Frauen für die Periode aus (rnd.de))
Die Organisation Plan International führte 2021 eine bundesweite repräsentative Umfrage durch, die unter anderem ergab, dass 23 Prozent der Befragten die Anschaffung von Menstruationsprodukten als finanzielle Belastung wahrnehmen und 29 Prozent der Befragten während ihrer Periode manchmal nicht nach draußen gehen möchten, da öffentliche Toiletten zu schlecht ausgestattet oder schmutzig sind. (Quelle: Periodenarmut, Tabus, fehlendes Wissen: Menstruation in Deutschland | Plan International)
Menstruation ist darüber hinaus auch in Deutschland besonders für Mädchen und junge Frauen weiterhin ein schambesetztes Thema – sowohl im individuellen Alltag als auch im gesellschaftlichen Diskurs. "Wir hoffen mit diesem Angebot Frauen und Mädchen unterstützen zu können, die spontan Periodenartikel benötigen oder die geringe finanzielle Mittel haben. Gleichzeitig möchten wir auch der Tabuisierung entgegenzuwirken", so Glandorf.
Auch die KGS Sehnde und die Astrid-Lindgren-Grundschule sind mit Spendern ausgestattet worden. Weitere Schulen können auf Wunsch ebenfalls Spender erhalten.
