Burgdorf

Verkehrsberuhigung in der Marktstraße: „Wir sind die Lachnummer der Region“

[BURGDORF]

Der Versuch der Verkehrsberuhigung in der Burgdorfer Marktstraße war, ist und wird offenkundig ein Reizthema bleiben. Das jedenfalls ist während der Ratssitzung am gestrigen Donnerstag, 29. August 2024, im Saal des Burgdorfer Schlosses deutlich geworden. Aus den Reihen des Rates sowie aus der Einwohnerschaft gab es zum Teil heftige Kritik an der Region Hannover als Verkehrsbehörde sowie auch an der Verwaltung der Stadt Burgdorf. Armin Pollehn, Bürgermeister der Stadt Burgdorf, wies einen Teil der Kritik griffig zurück: "Ich bin mit einigen Kritiken, vor allem aus der SPD, nicht einverstanden." Das Thema stand im Rat nicht zur Abstimmung, lediglich zur Diskussion.

Bereits bevor dieser Tagesordnungspunkt, beantragt von der WSG Freie Burgdorfer, zur Aussprache kam, wurde die Stimmung im Rahmen der vorausgegangenen Einwohnerfragestunde angeheizt.

Der Redebedarf allgemein war ebenso groß wie der für Fragen und Antworten, Kommentieren, Lamentieren und Kritisieren im Besonderen. So warf der SPD-Ratsherr Björn Sund der Stadtverwaltung schlechtes Verhandeln vor, sagte wörtlich: "Ich fühle mich ein Stück veräppelt, es wurden Erwartungen geweckt, dass der Versuch beendet und dass die Marktstraße zeitnah zurückgebaut wird. Ich habe dafür kein Verständnis, dass diese Erwartungshaltung aufgebaut wird. Wir sind die Lachnummer der Region."

Die Aussprache hatte Ratsherr Dr. Volkhard Kaever (WGS Freie Burgdorfer) eröffnet. Unter anderem sagte er, "dass die Marktstraße jetzt viel gefährlicher ist als vorher. Leider wurde der ursprüngliche Zustand nicht wieder hergestellt." Matthias Paul (SPD) zeigte sich auch nicht zimperlich: "Es wäre schwachsinnig, diese Maßnahme künstlich zu verlängern." Damit meinte er die stellenweise installierten rot-weißen Abgrenzungen. Diese sind von der Stadt angelegt worden als Ersatz für die vorherigen gelben Streifen. Diese hat Armin Pollehn in Bezug auf die Verkehrssicherheit als weniger tauglich dargestellt. Der parteilose Jörgen Wendt meint, "dass wir gründlich auf die Nase gefallen sind. Mit der Region muss nun gründlich eine Lösung erarbeitet werden. Wir werden es aber nicht allen recht machen können." Michael Fleischmann (Die Linke) ging soweit, dass er rhetorisch fragte: "Was sind das für Wahnsinnige, die solche Entscheidungen treffen? Es gibt dadurch keine Sicherheit, sondern Unsicherheit". Spanisch kommt das alles Dirk Bierkamp (WGS Freie Burgdorfer) vor: "Der Bürgermeister hat eingeräumt, dass die Stadtverwaltung die rot-weißen Markierungen aufgebaut hat. Die Region hat lediglich Abstandsmarkierungen gefordert." Klaus Köneke (CDU) richtete scharfe Angriffe gegen die Region Hannover auf.

Armin Pollehn war zwischendurch immer wieder gefordert. Er musste erklären und erläutern, begründen und beruhigen, die Sachlage stets verdeutlichen. "Es besteht kein Recht, gegen die Anordnungen der Region vorzugehen", sagte er klipp und klar. Es könne privat geklagt oder das Wirtschaftsministerium in Hannover angerufen werden. Das ist die Sachlage."

Und dann noch dies: Der Tagesordnungspunkt "Abschluss eines Mietvertrages für die Schule am Wasserwerk in den ehemaligen Räumen der RBG" ist auf Anraten des Verwaltungsausschusses des Rates in die zuständigen Ratsausschüsse verwiesen worden.

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