Eine bewegende Bootstaufe hat die Stadtfeuerwehr Lehrte am heutigen Mittwoch, 4. September 2024, im Feuerwehrgerätehaus der Stadtfeuerwehr in der Schützenstraße in Lehrte vorgenommen. Das Besondere dabei: Das Feuerwehrboot hat einen ganz besonderen Namen bekommen..
Der Leiter der Tauchergruppe, Dieter Koch, begrüßte rund 100 Mitglieder und Sympathisanten der Tauchergruppe Lehrte sowie die Gäste: Lehrtes Bürgermeister Frank Prüße, Stadtbrandmeister Hendrik Voges und seinen Stellvertreter Mirco Beimes, den stellvertretenden Brandschutzabschnittsleiter Tim Herrmann sowie Abordnungen der Lehrter Ortsfeuerwehren. Zudem waren Mitglieder der Tauchergruppen aus Burgdorf, Hameln, Celle, Sehnde und Lohnde nach Lehrte gekommen.
"An der Küste bekommt jedes Boot einen Namen", führte Dieter Koch in die Bootstaufe ein. Man könne es ja einfach "Das Boot" nennen, erklärte er. Doch dieser Name, der auch Titel eines gleichnamigen Films über ein U-Boot sei, passe nicht. Denn dieses Boot solle alles andere tun, bloß nicht wie ein U-Boot agieren und unter Wasser sein. Oft würden auch Frauennamen oder die Namen von Bundesländern bei Bundeswehrschiffen genutzt, um einem Boot einen Namen zu geben. "Warum sollte unser Boot also nicht Ahlten, Arpke oder Sievershausen heißen?", fragte er. Doch damit sei Verdruss bei den anderen Ortschaften zu erwarten.
Das Rettungsboot vom Typ 2 ist jedoch ein ganz besonderes, weshalb es auch einen besonderen Namen verdient, fuhr Koch fort. Es könne sowohl mit einem Kran ins Wasser gelassen werden als auch von vier Personen getragen werden. "Versuchen Sie das mal mit einer AIDA", scherzte er. An einem Schlauchboot wie diesem könne allerdings keine Flasche einfach so zerschellen, wie es bei anderen Bootstaufen üblich sei, weshalb darauf verzichtet werde.
Als Taufpate stand Uwe Bee, ehemaliger Erster Stadtrat und Dezernent für das Feuerwehrwesen der Stadt Lehrte, zur Seite. Er erklärte den Hintergrund des neuen Namens für das Boot, das bereits 2021 angeschafft worden war, aber aufgrund der Corona-Pandemie noch keinen Namen erhalten hatte. Das Boot wurde heute einem besonderen Feuerwehrkameraden gewidmet. "Es gibt keinen besseren Anlass, die Erinnerung an diesen Kameraden durch die Namensgebung des Bootes zu bewahren", sagte Bee. Zeitgleich zeige es, dass die Kameradschaft in der Feuerwehr auch über den Tod hinausgehe, und dies sei ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt innerhalb der Stadtfeuerwehr.
Er taufte das Boot auf den Namen "André". André Friedrichs aus Sievershausen war vor genau einem Jahr bei einem Verkehrsunfall verunglückt. Er war ein passionierter Feuerwehrtaucher und ein Ehrenamtler durch und durch, wie Bee beschrieb. Auch beruflich rettete er Menschenleben. Er war zudem stellvertretender Ortsbrandmeister in Sievershausen.
Mit stehendem Applaus aber auch Tränen in den Augen, war dieser Moment nicht nur ein freudiger Anlass, sondern auch eine Gelegenheit zum kurzen Innehalten.
Anschließend lud Dieter Koch die Anwesenden noch zum Verweilen ein. "Wir sind eine Stadteinheit", betonte Koch und rief die Anwesenden dazu auf, den Abend zum Austausch zu nutzen. Ein besonderes Geschenk kam von Vanessa Helten, die eine Schokosahnetorte in Form des Feuerwehrbootes mitgebracht hatte.
"Immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel", wünschten die Anwesenden der Lehrter Tauchergruppe.
