Lehrte

Positive Jahresbilanz des Roten Kreuzes Lehrte

[LEHRTE]

"Das Lehrter Rote Kreuz blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück", so fasste Vorsitzender Achim Rüter das Jahr 2015 in einem Satz zusammen. Alle bisherigen Angebote konnten unverändert weitergeführt werden und zusätzlich wurden neue Aufgabenfelder erschlossen. Dank über 50 neuen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern war es möglich zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, resümierte Rüter. In der Mitgliederversammlung legte das Rote Kreuz Lehrte nun den Jahresbericht für das vergangene Jahr vor. Rüter konnte berichten, dass alle im Vorjahr geplanten Vorhaben gestartet wurden.

Die größte Umstellung gab es im Bereich Blutspende. Seit Januar vergangenen Jahres bietet das Rote Kreuz in Lehrte jeden Monat einen Blutspendetermin an. Zusätzlich wurden zwei Sondertermine aufgrund von Versorgungsengpässen durchgeführt. Die Anzahl der Blutspenden konnte insgesamt um rund 20 Prozent gesteigert werden. Besonders erfreulich ist der hohe Anteil von Erstspendern. 2015 kamen in Lehrte 101 Menschen erstmals zu einer Blutspende zum Roten Kreuz. Für dieses Jahr hat sich das Rote Kreuz Lehrte vorgenommen einen Durchschnitt von 10 Prozent Erstspender zu erreichen.

Die zweite große Herausforderung war die Entwicklung der Kleiderkammer zu einer Kellerboutique. Das Team um Renate Wiederhold hat hier im vergangenen Jahr sehr viel geleistet. Zunächst wurden die Verkaufsräume umgestaltet, Kleiderstangen und einheitliche Bügel sorgen nun für Ordnung und Spaß beim Stöbern. Die größte Herausforderung ist jedoch die gespendete Kleidung zu sortieren. Über 40 Tonnen gebrauchte Kleidung gingen durch die Hände der Helferinnen. Auch Kleidung, die nicht zur Weitergabe geeignet ist, hilft zwar, "allerdings wäre es für uns schön, wenn diese Säcke deutlich gekennzeichnet sind", bittet Rüter die Spender um Mithilfe. Im vergangenen Jahr habe leider auch die unkoordinierte Abgabe von Sachspenden zugenommen. Zum Teil wurden Spielzeug und Haushaltswaren in den Kleidercontainer geworfen oder bei Wind und Wetter vor die Haustür gestellt. Für die Rotkreuz-Helfer ist dies doppelt ärgerlich. Die Einsatzzeit verlängert sich unnötig und da diese "Sachspenden" meist in desolatem Zustand sind und sie kostenpflichtig entsorgt werden müssen.

Insbesondere Menschen, die wegen Krieg, Verfolgung oder existenzbedrohenden Verhältnissen ihre Heimat verlassen müssen brauchen aktuell Hilfe und Unterstützung. Im Januar 2015 hatte das Rote Kreuz zu einem Runden Tisch "Flüchtlinge in Lehrte" eingeladen. Als Ergebnis dieses Aufrufes bildete sich ein Lenkungskreis, der ehrenamtliche Angebote koordiniert.

Im Netzwerk "Lehrte hilft" arbeiten neben dem Roten Kreuz Lehrte auch die Kirchengemeinden Matthäus, Markus und St. Petri sowie der SV Yurdumspor verantwortlich mit. Darüber hinaus bringen sich viele Bürgerinnen und Bürger und inzwischen einige weitere Vereine ein. Die frühzeitige Mobilisierung der Lehrter Bevölkerung war eine wichtige Voraussetzung für das insgesamt gute Klima in Sachen Integration.

"Hier in Lehrte haben wir beim Roten Kreuz durch die aktuelle Situation die interkulturelle Öffnung geschafft" hebt der Vorsitzende Rüter hervor. Sowohl Flüchtlinge als auch Lehrter BürgerInnen mit Zuwanderungsgeschichte sind inzwischen aktive Helfer im Roten Kreuz. In einer kurzen Nebendiskussion wurde die Auftragsvergabe der Stadt Lehrte für Flüchtlingseinrichtungen angesprochen.

Auch die Kooperation mit dem Rumänischen Kreuz in Salaj wurde weitergeführt. Mit der Übergabe eines gebrauchten Krankenwagens konnte das Rote Kreuz Lehrte die Partnerorganisation beim Aufbau einer Einheit für den Katastrophenschutz unterstützen. Daneben wurden auch finanziellen Mittel für die unverändert erforderliche Hilfe für notleidende Menschen in Bergdörfern zur Verfügung gestellt.

Höhepunkt der Versammlung war die Verleihung der Ehrennadel des Rotkreuz-Ortsvereins an Jutta Horst. Sie ist seit 25 Jahren in der Kleiderkammer/Kellerboutique tätig und pflegt sei fast 10 Jahren zusätzlich die Grünanlagen um das Rotkreuz-Zentrum. Für langjährige Mitgliedschaft in der Bereitschaft wurden Martin Deutgen (10 Jahre) und der Vorsitzende Achim Rüter (35 Jahre) geehrt.

In ihrem Grußwort ging die parlamentarische Staatssekretärin Dr. Maria Flachsbarth auf die Aktivitäten des Lehrter Roten Kreuzes und den Berlin-Besuch einer Gruppe im vergangenen Jahr ein. Seitens der Stadt Lehrte dankte der stellvertretende Bürgermeister Burkhard Hoppe für das Engagement und bestätigte, dass das Rote Kreuz in Lehrte eine wichtige Säule der lokalen Sozialarbeit ist.

Der Jahresabschluss 2015 wurde von Schatzmeisterin Silvia Hupfeld mit übersichtlichen Diagrammen vorgestellt. Gegenüber den Vorjahren sind mehr Spenden eingegangen, diese überwiegend für die Flüchtlingshilfe im Netzwerk Lehrte hilft. Das Rote Kreuz verwaltet diese Mittel treuhänderisch. Ausgaben für Umbau-/Instandhaltungsmaßnahmen und den Unterhalt des Rotkreuz-Zentrums belasteten den Ortsverein mit rund 28.000 Euro. Jahresrechnung und Haushaltsplan sowie die Entlastung des Vorstandes wurden einstimmig beschlossen.

Als Ausblick für das laufende Jahr skizzierte Rüter noch einige anstehende Aufgaben, zum Beispiel die Umstellung der Vereinsverwaltungs- und Buchhaltungs-Software sowie eine Überarbeitung des Internetauftrittes. Auch die Angebote für Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen sollen ausgeweitet werden. Last but not least stehen erneut substanzerhaltende und wertsteigernde Baumaßnahmen am Rotkreuz-Zentrum an.

Der Jahresbericht steht auf der Internetseite des Roten Kreuzes www.ov-lehrte.drk.de als Datei zur Verfügung.

Wer das Rotkreuz-Team in Lehrte unterstützen möchte ist herzlich willkommen, und kann sich in der Geschäftsstelle immer Dienstag 9.30 bis 11.30 Uhr unter Telefon 05132/3311 melden oder eine kurze Email an info@ov-lehrte.drk.de senden.

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