Insbesondere durch das Internet leben wir in einer zutiefst sexualisierten Gegenwart. Kein Wunder, dass es angesichts dessen auch bei der schönsten Nebensache der Welt längst diverse Trends gibt – und das schon seit Jahren. Doch was kommt 2025 an Neuerungen und Revivals in die Betten? Wir haben mit verschiedenen Experten gesprochen und eine Trendliste zusammengestellt.
1. KI
Dieser erste Punkt dürfte höchstwahrscheinlich die wenigsten Menschen überraschen. Denn wo KI in allerjüngster Vergangenheit so extreme Leistungssprünge absolviert hat, war es letztlich nur eine Frage der Zeit, bis die Künstliche Intelligenz sich auch der menschlichen Libido annimmt.
Wer sich nun fragt, wie das gehen soll, dem sei bereits verraten – überraschend vielfältig:
- Textbasierte KI kann nach Eingaben von nur wenigen Schlagworten bzw. Vorlieben extrem gute „heiße Geschichten“ schreiben – und teilweise sogar mit erotischer Stimme vorlesen.
- Generative KI kann ebenso verschiedenste Bilder und mittlerweile sogar Videos aus dem Nichts erschaffen – allerdings haben sehr viele der leistungsfähigsten KIs absichtlich Hürden integriert, was das Erstellen solcher Medien anbelangt. Denn natürlich ist der Grat zur missbräuchlichen Erstellung, etwa von Promi-Fakes, sehr schmal.
- Chat-KI ist längst auch gut darin, zwischen Flirts und handfestem Chat-Sex ein sehr glaubwürdiges Gegenüber zu erschaffen.
Ebenfalls findet sich KI mittlerweile in einigen Sexspielzeugen. Dort lernt sie beispielsweise, worauf ihre Benutzer am besten reagieren und wird so nach und nach zu einem immer fähigeren „Lover“, der jederzeit genau das macht, was sein Gegenüber braucht. Ein Startup macht derzeit sogar Furore mit einem System, das Sexgeschichten generiert, seinen Usern vorträgt und passend zum Verlauf der Story Spielzeuge steuert.
Hierbei dürften wir es mit dem wohl größten Trend zu tun haben, der sehr weit über 2025 hinaus anhalten wird.
2. Semi-Professionalismus
Immer mehr Menschen sind zwar durch das Internet übersexualisiert, finden gleichsam jedoch immer weniger „Realweltkontakte“ – zumindest nicht auf klassischem Weg. 2025 dürfte deshalb der bestehende Trend der Semi-Professionalisierung weiter anhalten. Das heißt, Privatpersonen, die sich in irgendeiner Form als sexuelle Dienstleister betätigen, es aber nicht so vollprofessionell machen, wie etwa hauptberufliche Prostituierte oder Darsteller.
Längst ist deshalb beispielsweise OnlyFans die beste Website im deutschsprachigen Raum.
Wie sich solche Erfolge auf das Vollprofi-Business auswirken, bleibt abzuwarten. Definitiv ist es jedoch ein hochinteressanter Trend, weil hier erstmals sozusagen das Feld von hinten aufgeräumt wird.
3. Sexy Fitness
Fitness kann sehr sexy aussehen. Das war während der Pandemie zu beobachten. Damals ploppte auf den Porno-Plattformen urplötzlich ein ziemlich großer Trend auf, bei dem Darstellerinnen und Darsteller nichts anderes machten, als sich bei Lockdown-bedingtem Solo-Sport zu filmen – nackt oder sehr erotisch bekleidet.
Was damals beispielsweise als Nackt-Yoga viele begeisterte, zieht mittlerweile größere Kreise – nicht zuletzt einbeziehend, dass Sex durchaus anstrengend sein kann. Der Trend nennt sich Sex Fitness oder Sex Workout. Je nachdem, wie man ihn angeht, geht es mehr darum, den Body für den Bettspaß zu stählen (beispielsweise für mehr Beweglichkeit) oder dem Spaß zwischen den Laken eine absichtlich trainierende Note zu geben.
Schlecht ist beides keineswegs. Immerhin verbrennt ein durchschnittlicher „Akt“ je nach Dauer, Intensität und Stellung bis zu mehrere hundert Kalorien. Kommt dann noch ein stärkerer Fokus auf Muskulatur und Ausdauer hinzu, kann daraus das vielleicht „befriedigendste“ aller Workouts entstehen.
4. Sexual Healing
Unter diesem Begriff kennt man schon seit Jahrzehnten eines der berühmtesten Songs zur musikalischen Untermalung sexueller Momente. Mittlerweile wird Sexual Healing jedoch (auch) in einem gänzlich anderen Kontext benutzt.
Nämlich als eine ganze Reihe von Praktiken, bei denen das Sexuelle gezielt genutzt wird, um Stress abzubauen, Achtsamkeit und Selbstzufriedenheit zu erhöhen und ganz allgemein das seelische Gleichgewicht zu justieren. Angesichts der dabei ausgeschütteten Glückshormone keine Überraschung.
5. Ohren-Sex
Nein, keine Sorge. Hinter diesem Begriff verbirgt sich keine Stellung, welche die Ohren des Partners einbezieht. Vielmehr handelt es sich um rein über das Gehör funktionierende Stimulation. Für viele Experten eine logische Entwicklung: Seit Jahren sind wir es gewöhnt, dass Pornofilme und -bilder immer vielfältiger und bildgewaltiger werden, immer mehr Nischen ansprechen – wodurch automatisch immer mehr Menschen bei vornehmlich über die Augen funktionierender Erotik reichlich übersättigt sind.
Erotische Akustik ist diesbezüglich ein sehr interessanter und vielfältiger Trend: Der klare Hauptfokus dabei liegt auf voyeuristisch angehauchtem Zuhören, primär, wie jemand masturbiert oder Sex hat. Bei diesbezüglichen Produktionen geht es jedoch akustisch explizit „natürlich“ zu – nicht so beinahe schon unfreiwillig komisch wie bei klassischen Pornos. Ebenso gehören dazu erotische bis pornografische Hörspiele, Audio-Books und ähnliche Darbietungen.
6. Swaddling
Manche Sexualtechniken klingen zunächst seltsam, ziehen jedoch viele sofort in ihren Bann, wenn man sie praktisch erprobt. Swaddling gehört definitiv dazu, denn es macht ein eigentliches No-Go zum Kern der Sache – nämlich beim Sex einschlafen.
Ja, das liest sich definitiv auf den ersten Blick ulkig. Dahinter steckt jedoch eine wirklich interessante Theorie – nämlich ein Gipfel der Gefühle in Sachen Sicherheit, Intimität und Geborgenheit. Sozusagen die logische Fortführung von zärtlichem Kuschelsex. Wer sich nun fragt, wie das für beide Partner gleichermaßen bequem sein kann: Hier dürfte die auch für Kuschelsex so beliebte Löffelchenstellung wohl am besten funktionieren.
7. Veggie-Sex
Ein weiterer Trend, der sich wohl am besten mit einer gewissen Übersättigung erklären lässt – in diesem Fall bei den immer leistungsfähigeren Sexspielzeugen. Mancher ahnt es vielleicht schon, es geht tatsächlich darum, sich seine „Freudenspender“ nicht im erotischen Fachhandel, sondern in der Obst- und Gemüseabteilung zusammenzusuchen.
Dabei betonen Experten und insbesondere Mediziner jedoch immer wieder, wie immens wichtig es ist, dieses „Spielzeug“ niemals ohne gründliche Reinigung und am besten doppelt übergezogene Kondome zu nutzen. Letzteres dient vor allem dazu, Salatgurke, Maiskolben und ähnliche Dinge stabiler zu machen, falls sie bei der Benutzung zerbrechen sollten.
Die sicherste Wahl wäre es allerdings, sich doch wieder in den Fachhandel zu begeben. Denn wie Gemüse oder Obst geformtes Spielzeug gehört dort längst zum Standard-Repertoire und ist vor allem für diese Nutzung explizit gemacht worden.
