Sehnde

Nordirland ist Europameister

[ILTEN]

"Nordirland ist Europameister": Wenn diese Schlagzeile nach dem 10. Juli in den Medien veröffentlicht werden sollte, dann wird man den Iltenern womöglich hellseherische Fähigkeiten nachsagen. Denn am Freitagabend gegen 21.00 Uhr wurde in Iltens Schützenhaus bereits Nordirland nach einem Sieg im packenden Finale gegen Kroatien als Europameister bekannt gegeben.

Allerdings gewannen Hansi Hippler und Fabian Gisder, die sich Nordirland als Nation ausgesucht hatten, "nur" die Iltener Krökel-EM, die der MTV und der Schützenverein Ilten eine Woche vor dem Beginn des örtlichen Schützenfestes gemeinsam ausgerichtet hatten. In drei Stunden hatten die Iltener zuvor den Original-Spielplan der Fußball-Europameisterschaft absolviert. Jedes der gemeldeten Zweier-Teams hatte sich für eine der teilnehmenden Nationen entschieden. So waren die Paarungen schnell klar. Für jede der im Original mit den Buchstaben A bis F bezeichneten Gruppen hatten die Organisatoren mit Hilfe von Alfred Kempf, Bezirksleiter der Schwäbisch-Hall Bausparkasse, einen Tisch bereitgestellt. Ein Spiel war mit 2×5 Minuten angesetzt. Allerdings endeten die meisten Spiele vorzeitig, weil eine der beiden Mannschaften 10 Tore erzielt hatte. Jeder Tisch wurde von einem Schiedsrichter aus dem Team des MTV Ilten überwacht. Die Mannschaften rekrutierten sich aus Ilten und den umliegenden Ortschaften. Besonders herzlich wurden 5 Teams begrüßt, in denen Flüchtlinge antraten.

Anschließend an die Gruppenphase, nach der wie im Original kaum eine Mannschaft ausscheiden musste, kam während der KO-Spiele phasenweise eine Stimmung auf, die eines echten Fußballstadions würdig war. Ebenfalls wie im echten Stadion war die Versorgung mit Bratwurst und Bier, die die gastgebenden Schützen organisierten. Einen kleinen Bruch erlitt die Stimmungslage als im Viertelfinale Oliver Falk und Peter Müller ausschieden, die Deutschland repräsentiert hatten und ihr Spiel gegen die unter der Flagge von Kroatien angetretenen Zwillinge Jan Phillip und Ron Vincent Mau verloren. Die 18-jährigen Brüder kämpften sich schließlich bis ins Finale. Und sie lieferten sich in einem ausgeglichenen Spiel einen harten Kampf am Tisch, den sie schließlich denkbar knapp mit 8:9 Toren verloren. Diese Leistung ist besonders beachtlich weil mit Fabian Gisder immerhin ein Bundesligaspieler des Deutschen Tischfußballbundes ihr Gegner war. Der hatte sich zwar nicht als solcher zu erkennen gegeben, doch im Zeitalter elektronischer Medien blieb seine Identität nicht lange geheim.

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