Sehnde

Kommunalpolitiker treffen Bewohner des Klinikum Wahrendorff

[SEHNDE]

Am 30. Juni 2016 stellten sich Kommunalpolitiker der Stadt Sehnde den Fragen von Bewohnerinnen und Bewohnern des Klinikum Wahrendoff. Neben Sehndes Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke und seiner Stellvertreterin Gisela Neuse, Iltens Ortsbürgermeisterin, nahmen die Fraktionsvorsitzenden von CDU (Hartmut Völksen), SPD (Olaf Kruse) und Bündnis 90/ Die Grünen (Günter Pöser) an der Gesprächsrunde teil. Im Vorfeld der Kommunalwahl am 11. September 2016 war dies eine gute Möglichkeit, sich über das Wählen und lokale Politik aus erster Hand zu informieren.

Die Wissensvermittlung rund um das Thema Wahlen stand zunächst im Mittelpunkt. Es ging unter anderem um die Bedeutung der Wahlberechtigung und die Möglichkeit der Briefwahl. Zudem nutzen die Anwesenden die Chance, sich direkt über die parteipolitischen Angebote der vertretenen Parteien zu informieren. Die Bewohnerinnen und Bewohner hatten im Vorfeld einen spannenden Fragenkatalog zusammengestellt, der von globalen Zusammenhängen wie Frieden oder dem Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland über Finanzen bis zu Inklusion oder dem regionalen Öffentlichen Nahverkehr reichte. Etliche der angesprochenen Themen sind zwar in der Landes- oder Bundespolitik zu klären, doch die örtlichen Vertreter wurden hier durchaus als Multiplikatoren gesehen, die Anliegen auch über den lokalen Rahmen hinaus zu tragen. Und so kann das Zusammenkommen durchaus als ein Stückchen Inklusion verstanden werden, in dem sich Menschen mit Handicap Gehör für sich und ihre Anliegen in der Politik verschaffen konnten.

"Mir war klar, dass nicht alle meine Fragen beantwortet werden würden, aber ich fand es trotzdem sehr, sehr interessant", sagt Ulrich U. Der 35-Jährige schreibt für den internen Wahrendorff-Boten. Auch auf das Thema Inklusion hatte er sich vorbereitet. Denn hier sei noch viel zu tun, meinte er. Olaf Kruse, Fraktionsvorsitzender der SPD, bestätigte "als Gesetz ist die Inklusion zwar schon da, doch sie wird noch nicht wirklich gelebt." Positive Beispiele konnte Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke aus den Sehnder Schulen berichten. Doch er betonte: "Es liegt an jedem Einzelnen von uns, wie wir damit umgehen. Und es stimmt, in der Gesellschaft muss sich die Idee erst noch durchsetzen." Hartmut Völksen, der auch Mitglied im Bauausschuss des Stadt Sehnde ist, fügte hinzu: "Das Bauliche können wir hier vor Ort regeln, etwa Barrierefreiheit herstellen. Und wo es geht, versuchen wir entsprechend zu reagieren." In diesem Zusammenhang sprachen Bewohner die Wegeherstellung an. Gewünscht werden ebene und gut begehbare Wege, die gerade Menschen mit Einschränkungen das sichere Gehen ermöglichen.

Geschäftsführerin Heide Grimmelmann-Heimburg, die moderierend durch den Nachmittag führte, freute sich über die anregende Veranstaltung und schloss mit dem Fazit, dass es gerade für die Bewohner der Einrichtungen der Eingliederungshilfe wichtig ist, direkten Zugang zur Politik zu bekommen und ihre Anliegen selbst zu äußern. Die teilnehmenden Bewohner werden in ihren Wohnbereichen als Multiplikatoren in Sachen Wahlen wirken. Denn das Wählengehen ist ein wichtiger Schritt in Sachen Mitbestimmung und Mitwirkung – gerade auch für Menschen mit Behinderungen.

Download als PDF

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"