Region Hannover

Die Hörregion Hannover präsentiert Open-Air-Event „Film und Beat“

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Unter freiem Himmel tanzen zum Stummfilm -exklusiv für die Hörregion Hannover vertonen die DJanes Cannelle und Kay Le Fay vom hannoverschen Club Feinkost Lampe mit den Musikern des Leipziger Wanderkinos Tobias Rank (Klavier) und Gunthard Stephan (Violine) den Stummfilm "Menschen am Sonntag" aus dem Jahr 1929/30. Das einmalige Film- und Musikerlebnis findet am Freitag, 19. August 2016, im Garten von Schloss Landestrost, Schlossstraße 1, in Neustadt am Rübenberge statt. Beginn ist um 21 Uhr, der Eintritt kostet 6 Euro, ermäßigt 3 Euro. Der Zugang zur Veranstaltung ist stufenlos.

Hier trifft alter Zelluloid-Film auf neue elektronische Klänge – kombiniert mit Klavier und Violine: Die Symbiose von digitalen Loops und klassischer Stummfilminstrumentierung gibt "Menschen am Sonntag" der späten Stummfilmzeit ein völlig neues Erscheinungsbild. Das nur für den einen Abend zusammen gebrachte Ensemble aus DJanes und Musikern geht mit der Projektion auf der Leinwand einen besonderen Dialog ein und eröffnet durch den überraschend ungewohnten Soundtrack neue Sichtweisen auf das schwarz-weiße Meisterwerk, das die Essenz und Flüchtigkeit des Augenblicks ebenso feiert wie die Klänge eines mobilen Schallplattenspielers.

Feinkost Lampe – der Laden für RaumKlangPflege in Hannover Linden – lädt seit elf Jahren jeden Donnerstag in sein Wohnzimmerambiente im Hinterhof ein. Zudem unternimmt der kleine Laden mit seinem ausgewählten Konzertprogramm aus zeitgenössischer Komposition, Weltmusik, Elektronica und kammermusikalischem Pop auch mal Ausflüge auf das Schloss Landestrost in Neustadt.

Das Leipziger Wanderkino ist ein mobiles Kino und zeigt Stummfilme unterschiedlicher Genres: Slapstick-Komödien, Monumentalfilme sowie Independent-, Avantgarde- und Experimentalfilme – unterhaltend und anspruchsvoll. Alle Filme werden live mit Violine und Piano begleitet. Das Wanderkino aus Leipzig ist seit 1999 in Deutschland und Europa unterwegs.

"Menschen am Sonntag" ist weitaus weniger berühmt als die großen Meisterwerke der Stummfilmzeit und damit den meisten heutigen Kinogängern eher unbekannt. Mehr beobachtet als inszeniert, fast nur in Straßen, Seen und Wäldern statt in Studiokulissen gedreht, nimmt dieser Film eine Sonderrolle unter den deutschen Produktionen jener Zeit ein. Zwei Frauen, zwei Männer, ein Sonntag am Wannsee, das ist schon im Wesentlichen die Geschichte dieses halbdokumentarischen Großstadt-Films, der aber im Gegensatz zu anderen Werken des Weimarer Kinos die Metropole nicht als Moloch verdammt, sondern viel mehr als Raum von Bewegungen und damit auch möglichen Begegnungen zeigt.

Ein Weinvertreter trifft auf der Straße eine Filmkomparsin, sie verabreden sich zum Sonntagsausflug. Er bringt einen Freund, einen Taxifahrer, mit, sie ihre Freundin, eine Schallplattenverkäuferin. Die ausgesprochen leichte und bewegliche Kamera begleitet das Quartett und fängt dabei Bilder vom damaligen Berliner Treiben ein – vom Bahnhof Zoo bis zum Strandbad Wannsee. Schon unmittelbar nach der Uraufführung feierte die Filmkritik "Menschen am Sonntag" für seine genaue Zeichnung der Wirklichkeit und seine authentische Atmosphäre.

Regie führte Robert Siodmak, der sich später in Hollywood vor allem als Film-Noir-Regisseur einen Namen machte, die Idee zum Film hatte sein Bruder Curt, der ebenfalls in Hollywood als Autor von Horrorfilmen berühmt wurde. Die Kamera führte Eugen Schüfftan, verantwortlich für die revolutionäre Tricktechnik in "Metropolis" (1927) und danach für die poetische Bildsprache von "Hafen im Nebel" (1938), sein Assistent war kein geringerer als Fred Zinnemann, später Regisseur u.a. von "Zwölf Uhr mittags" (1952). Das Drehbuch stammte aus der Feder eines Journalisten namens Billy Wilder, für den mit "Menschen am Sonntag" seine mit insgesamt sechs Oscars gekrönte Filmkarriere begann.

Eintrittskarten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen und im Internet erhältlich: www.reservix.de. Die Reservix-Hotline ist täglich von 0 bis 24 Uhr unter Telefon 01805/700733 (0,14 Euro/Minute aus dem deutschen Festnetz; aus dem Mobilfunknetz höchstens 0,42 Euro Minute) erreichbar. Vorverkauf im Schloss Landestrost, Schlossstraße 1, 31535 Neustadt unter Telefon 05032/899-154 oder per Mail an kultur@region-hannover.de. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr sowie am Freitag von 8 bis 13 Uhr.

In der Region Hannover gibt es eine deutschlandweit einzigartige Vielfalt von herausragenden Unternehmen, Einrichtungen und Initiativen rund um Schall, Klang und Akustik – in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheit, Bildung und Kultur. Auf dieser Basis entwickelt die Region Hannover die neue Marke und das neue Netzwerk Hörregion, mit der Absicht, auf den Hör-Sinn in seinen verschiedenen Facetten aufmerksam zu machen, für gutes Hören zu werben und den Standort Region Hannover zu stärken.

Weitere Informationen über Idee, Projekte und Veranstaltungen der Hörregion unter www.hörregion-hannover.de.

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