Rund 2500 Besucher besuchen 22. Dreschefest
Zum 22. Dreschefest auf dem Mühlenberg in Immensen fanden an diesem Wochenende nicht nur etwa achtzig zum Teil historische Traktoren ihren Weg. Oldtimer aus automobilen Zeiten, Mopeds und Motorräder mit bereits vielen Jahren "auf dem Buckel" und natürlich viel Dampf von großen und kleinen Dampfmaschinen begeisterten die Besucher.
Egal ob jung, ob alt, für jeden Interessierten am Thema, das die Freunde historischer Fahrzeuge (FhF) eint und somit bereits zum 22. Mal ihr Dreschefest veranstalten lässt. Die drei Euro Eintritt, die vom FhF e.V. genommen wurden, dienten nicht nur zur Kostendeckung der Veranstaltung. Ein erhoffter Überschuss soll als Zuschuss zur Restaurierung der vereinseigene Dampfmaschine, die 112 Jahre alte Dampfimme, dienen, deren Kessel im Moment noch kalt bleiben muss. Die 1904 im englischen Lincoln gebaute 30 PS Dampfmaschine tauften die Vereinsmitglieder auf den Namen "Dampfimme" im Rahmen des Dreschefestes 2005.
Somit steht das Dreschefest nicht nur in der Tradition des Vereins jährlich an, um die Eigentümer historischer Dampfmaschinen und Traktoren einzuladen und ihre Exponate und Fahrzeuge im Rahmen eines Festes einem interessierten Publikum zu präsentieren, sondern auch um Spenden zu sammeln für die Restaurierung und Wiederinbetriebnahme ihrer "Dampfimme" (siehe auch den Spendenaufruf auf www.freunde-historischer-fahrzeuge.de).
Zum Stichwort Spenden konnten sich die Festgäste auch an einer Tombola beteiligen, zugunsten der "Villa Nordstern", dem DRK-Kindergarten Am Sülterberg in Lehrte.
Aber um beim Thema "Dampf" zu bleiben, Harald Baseler, aus dem Schwarzwald angereist, führte seinen Dampftraktor im Gartenformat mit viel Rauch vor. Wer wollte, durfte sich auf dem Anhänger einmal durch das Ausstellungsgelände fahren lassen.
Karl-Erich Ferdinand aus Castrop Rauxel brachte ebenfalls ein funktionsfähiges Modell einer fahrenden Dampfmaschine mit nach Immensen, deren Betriebsbereitschaft er lautstark mit einer dampfbetriebenen Pfeife vorführte.
Der zweite Vorsitzende der FhF, Ulrich "Ulli" Schulz, und J. W. Dörich aus Hanau betrieben einen mächtigen Kartoffeldämpfer, in dem die Kartoffel vom einem nahen Feld gegart wurden, die die Kinder der Grundschule Immensen dort im Frühjahr gepflanzt hatten.
In einem mächtigen Wasserbecken führte Axel Hesse aus Bad Schwartau (SMC Uetersen) seinen originalgetreuen Nachbau des Schleppers Tiger im Maßstab 1:20 mit Dampfantrieb vor. Das Original wäre im Museumshafen Oevelgönne zu besichtigen.
Detlev Jung aus Bad Segeberg zeigte eine mit einer Gasflamme betriebenen Wasserpumpe als funktionierendes Model, wie auch eine ganze Reihe anderer mechanischer historischer Dampfmaschinenmodelle, die der Menge und der Einfachheit geschuldet aber mit Druckluft betrieben vorgeführt wurden.
Reiner Hundertmark hatte ein maßstabgerecht in gut 600 Arbeitsstunden in 1:25 erstelltes Raddampfermodell mitgebracht.
Der Tracktorenpark mit restaurierten und noch auf ihre Restaurierung wartenden historischen Fahrzeugen und Oldtimern fand ebenfalls sein erwartetes Interesse. So fand Antje mit ihren Söhnen Roland und Jakob gefallen an manchem Ausstellungsstück.
Thomas Mißling aus Wulften/Harz (www.schlepperfreunde-wulften.de) bat mit einem "Hau den Lukas" einerseits um eine Spende pro Hammerschlag für die Immenser Freunde, andererseits wollte er damit auf das Schlepper- und Oldtimertreffen seines Vereins nächstes Wochenende in Wulften hinweisen.
Das die mit viel Dampf (und Lärm) auf dem Gelände fahrenden Dampfmaschinen auch sich sonst eher in luftigen Höhen bewegende Besucher in ihren Bann zogen, bewies Helge Könnecker aus Uetze. Auf "allen Vieren", sozusagen im Kriechgang, fotografierte er die faszinierenden Modelle. Eigentlich ist ja seine Präferenz die Luftaufnahme mit Hilfe einer Fotodrohne.
Neben den optischen Eindrücken von Original bis Modell konnten die Festbesucher an genügend Verkaufs-, Getränke und Grillständen Souvenir s kaufen oder Hunger und Durst stillen, während ihre Kinder ökologisch einwandfrei auf einer Hüpfburg aus Strohballen ihren Spaß hatten.
Diese Hüpfburg hätte ob ihrer Standfestigkeit eigentlich den Sehndern zu ihrem Bergfest gut gestanden, aber das ist ein anderer Artikel des AltkreisBlitz von diesem Wochenende.
Verbleiben wir lieber noch kurz bei Korbmacher Hans Müller aus Celle. Der Bezug zu Dampfmaschinen und Traktoren erschloss sich dem Betrachter zwar nicht auf den ersten Blick, umlagert war sein Stand aber schon und seine Erklärungen und Demonstrationen zu seinem Handwerk fanden viele Zuhörer.
Zum späten Sonntagnachmittag leerte sich dann das Gelände doch recht schnell, da viele Teilnehmer und Aussteller zum Teil noch einen weiten Heimweg vor sich hatten.
Noch verbliebene Gäste und Teilnehmer fanden sich aber zum "Feierabend" nochmal zu einem Bierchen am Getränkestand zusammen, sicherlich um das Wochenende mit den Immenser Freunden historischer Fahrzeuge nochmal Revue passieren zu lassen. Wieweit dabei das 23. Dreschefest schon Thema war, konnte nicht ermittelt, kann aber geahnt werden.