Burgdorf

Viel Besuch beim Weinfest der Freien Demokraten in Burgdorf

[BURGDORF]

Der Einladung der Freien Demokraten zum traditionellen Weinfest am vergangenen Sonnabend, 27. August 2016, auf dem Hof der Kanzlei Hillerscheid folgten mehr als 40 interessierte Parteifreunde und Gäste.

Mit dem Impulsvortrag "Gute Bildungspolitik – worauf kommt es (uns) an?!" eröffnete der Landtagsabgeordnete und Bildungspolitischer Sprecher der niedersächsischen FDP-Landtagsfraktion, Björn Försterling, den Abend.

Der Bildungsexperte erläuterte, dass Aufgrund der "schlechtesten Unterrichtsversorgung seit 15 Jahren in Höhe von durchschnittlich nur 98 Prozent an den über 3000 Schulen in Niedersachsen jede zehnte Unterrichtsstunde ausfällt und stellte fest, dass die Landesregierung nichts dagegen tut. Schlimmer als Frau Heiligenstadt kann man Bildungspolitik nicht machen." sagte Försterling, dabei habe man die Ministerin regelmäßig darauf hingewiesen, dass sie mehr für Lehramtsbewerber tun müsse, doch passiert sei nichts.

"Es ist ein hausgemachtes Problem, dass in Niedersachsen jetzt schon wöchentlich 26.000 Lehrerstunden fehlen. Dass die Kultusministerin in dieser Situation versäumt hat, die Schülerzahl korrekt zu erheben, ist ein Desaster", führte er weiter aus. Laut Heiligenstadts Angaben müsse die Schülerzahl gegebenenfalls um zehn- bis fünfzehntausend nach oben korrigiert werden. Dadurch würden nochmals rund 27.000 weitere Unterrichtsstunden in Niedersachsen fehlen. "Rechnet man den durchschnittlichen Krankheitsstand hinzu, fehlen den Kindern jede Woche 100.000 Stunden Unterricht. Noch im Frühjahr aber hat die Ministerin die Forderung der FDP nach einer genauen Erhebung der Schülerzahl ignoriert", so der FDP-Bildungsexperte.

"Auch die Zahlen im Bereich der Inklusion sind alarmierend und zeigen: Die Bildungspolitik von Rot-Grün ist ein Trümmerfeld. Mit 226 unter dem eigentlichen Bedarf ausgeschriebenen Sonderpädagogen geht die Inklusion den Bach herunter. Heiligenstadt lässt die Schwächsten scheitern", kritisierte Försterling abschließend.

Den Ball von Försterling nahm Thomas Dreeskornfeld, Spitzenkandidat der Freien Demokraten in Burgdorf, auf und stellte anschaulich dar, was konkret in der Burgdorf Schullandschaft im Argen liege und forderte dringend ein Bildungskonzept, damit "nicht weiterhin Stückwerk zum Nachteil der Schülerinnen und Schüler produziert wird. Rot-Grün in Burgdorf hätte in den letzten Jahren viel Gelegenheiten gehabt, ein Konzept erarbeiten zu lassen um damit Transparenz herzustellen und den Eltern Sicherheit in der Entwicklung der Burgdorfer Schullandschaft zu geben", erläutert Dreeskornfeld. "Leider hat Rot-Grün aber nur aus rein ideologischen Gründen eine Abfrage nach dem Interesse an einer IGS bei den Eltern angestoßen, wo selbst ich als Vater einer zweijährigen Tochter befragt wurde, ob ich mir vorstellen kann, dass meine Tochter in acht Jahren mal die IGS besucht – die Zielsetzung dieser Abfrage war klar", schließt Dreeskornfeld ab.

Die mehr als 40 Gäste diskutierten im Anschluss die aktuellen Herausforderungen in der Burgdorfer Schullandschaft. Im Fokus der Diskussion stand der weiterhin "fehlende Masterplan für eine konsens- und zukunftsfähige Schullandschaft". Die Gäste waren sich einig, dass die Betrachtung von Einzelthemen umgehend einzustellen sei und nur eine gesamtheitliche Bearbeitung im Sinne aller Schüler und Schülerinnen sein kann und zum Ziel führen werde. Vor dem Hintergrund, dass die Burgdorfer Ratsmehrheit aus Rot-Grün diesen Masterplan weiterhin mit allen Mitteln versuche zu verhindern, leiteten die Gäste ab, dass die eigentliche Zielsetzung von Rot-Grün nicht die Gleichbehandlung von IGS und Gymnasiums sei, sondern schrittweise eine Oberstufe in der IGS etabliert und das Gymnasium damit geschwächt werden solle. "Ganz im Sinne von Ministerin Heiligenstadt, die wie Rot-Grün in Burgdorf, in Niedersachsen ein Einheitsschulland etablieren möchte und damit die Gleichmacherei im Fokus hat", so die Liberalen.

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