Fredermann fordert mehr Einsatz für die sprachliche Förderung von Flüchtlingen
Die Landesregierung zeigt bei der Bereitstellung von Sprachkursen für Flüchtlinge nach Meinung des Landtagsabgeordneten Rainer Fredermann eine große Distanz zwischen Rhetorik und Handeln. "In der Öffentlichkeit spielt sich Rot-Grün als Anwalt der Flüchtlinge auf, während sie in der Praxis stets auf dem Bremspedal stehen", machte Fredermann seinem Unmut Luft, "Wir sind uns eigentlich alle einig, dass wir mehr für die Flüchtlinge tun müssen, die länger bei uns leben werden. Doch wenn es darauf ankommt, die nötigen Finanzmittel bereitzustellen, herrscht Stillstand."
Besonders ärgerlich sei die Haltung der Landesregierung im Wissenschaftsausschuss. So lehnte Rot-Grün gerade ab, das Thema Sprachkurse im nächsten Landtagsplenum ausführlich zu beraten. "Wir können uns keine zusätzlichen Bremsmanöver leisten", ist Fredermann überzeugt. "Wir brauchen mehr Sprachkurse für Kinder in der Schule, aber auch für Erwachsene in den Einrichtungen der Erwachsenenbildung." Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic müsse endlich die nötigen Finanzmittel bereitstellen. Dieser Auffassung sind auch Niedersächsischer Flüchtlingsrat und zahlreiche Akteure der Erwachsenenbildung, wie eine Anhörung der CDU-Landtagsfraktion ergab.
"Ein besseres Signal für die Betroffenen wäre, wenn diese Anhörungen im zuständigen Ausschuss stattfinden würden. Aber dafür fehlt Rot-Grün bislang der Antrieb", kritisierte Fredermann. Viele Landtagsabgeordnete sind auch kommunalpolitisch aktiv und wissen, dass eine große Zahl von Flüchtlingen dauerhaft bei uns eine neue Heimat finden. "Und für sie gilt vor allem eins: Integration beginnt mit der Sprache. Hier zu sparen, ist schlichtweg kontraproduktiv", betonte Fredermann.