Gringere Erlöse und höhere Kosten: aha will Gebühren erhöhen
Die Gesamtsumme der Gebühreneinnahmen des Abfallentsorgers aha bewegt sich seit 2010 auf einem gleichbleibenden Niveau von 124 Millionen Euro. Seit 2009 gab es keine Erhöhung der Gebühreneinnahmen.
Für den neuen Kalkulationszeitraum 2017 bis 2019 ist vorbehaltlich der Zustimmung der Regionsversammlung eine Erhöhung der Gebühreneinnahmen um rund 18 Millionen Euro auf rund 142 Millionen Euro geplant. Eine entsprechende Beschlussdrucksache hat der Zweckverband jetzt erstellt, die am 20. Oktober 2016 im Ausschuss für Abfallwirtschaft der Region Hannover beraten werden soll.
Im Wesentlichen ist die Erhöhung des Gebührenbedarfs nach Angaben von aha auf folgende Positionen zurückzuführen:
- Geringere Wertstofferlöse ab 2017 in Höhe von 7,1 Millionen Euro
- Erhöhung der zu verbrennenden Abfallmenge (Wartung MBA 2016 – 2018) und zusätzliche Preissteigerung in Höhe von gesamt 3,0 Millionen Euro
- Ausgleich des Verlustvortrages 2016 wegen geringer Wertstofferlöse in Höhe von 1,9 Millionen Euro
- Wartung/Unterhalt und Sanierung Betriebsstätte in der aha Zentrale in der Karl-Wiechert-Allee in Höhe von 1,4 Millionen Euro
- Einsatz kleiner Abfallsammelfahrzeuge in Höhe von 1,0 Millionen Euro
Geringere Wertstofferlöse führen zu einem Rückgang der Einnahmen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass bei den Preisen für Rohstoffe, die Talsohle durchschritten sei. Statt der zu erwartenden Erlöse für Altpapier von 6,5 Millionen Euro für das Jahr 2016 kann für 2017 mit einer Einnahme von 7 Millionen Euro und in den Folgejahren von 7,8 Millionen Euro gerechnet werden.
Jährlich wird ein Gärturm der Mechanisch-Biologischen Anlage (MBA) außer Betreib genommen, überprüft und saniert. Dadurch verringert sich der Durchsatz in der Biologischen Anlage (BA). Dies führt zu einer Erhöhung der zu verbrennenden Abfallmenge. Eine zusätzliche vertragliche Preissteigerung erhöht ebenfalls die Kosten.
Zusätzliche Kosten in der Abfuhrlogistik entstehen beim möglichen Einsatz kleiner Abfallsammelfahrzeuge oder Fahrzeuge mit Ladebordwand, die die Tonnen zu einem Bereitstellungsplatz bringen können. Hierzu findet bis Ende des Jahres ein Pilotversuch statt.
Innerhalb weniger Jahre hat sich auf den 21 Wertstoffhöfen und den drei Deponien die Anzahl der Kundenbesuche von etwa 2,0 Millionen auf 4,3 Millionen Anlieferungen verdoppelt. Die täglich große Anzahl von Anlieferungen auf den 21 Wertstoffhöfen in der Region Hannover erfordert einen weiteren Wertstoffhofmitarbeiter auf jedem Wertstoffhof. Daher sollen die Wertstoffhöfe ab 2017 fest mit je 3 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzt werden. Dies führt zu Mehrausgaben im Personalaufwand.
Grundlage der Kalkulation ist das testierte Jahresergebnis 2015, die aus dem Wirtschaftsplan abgeleitete Prognose für 2016 und der Wirtschaftsplan für das Jahr 2017 sowie die Vorschau für die Jahre 2018 und 2019.