Lehrte

„Fahrschulprojekt Fahranfänger“ der Polizei Lehrte startet in fünf Lehrter Fahrschulen

[LEHRTE]

Nach einer Vorbereitung durch ein sechsköpfiges Kompetenzteam des Einsatz- und Streifendienst des Polizeikommissariat Lehrte haben die Polizeikommissare Cynthia Bethe und Rüdiger Rost das vor zwei Jahren ins Leben gerufene und von Hauptkommissar Peter Glasenapp koordinierte "Fahrschulprojekt Fahranfänger" der örtlichen Presse, Gästen von der Polizeidirektion Hannover und der Polizeiinspektion Burgdorf und den Vertretern der beteiligten Fahrschulen am Mittwoch dieser Woche vorgestellt.

Trotz insgesamt rückläufiger Verkehrsunfallzahlen sind bundesweit nach wie vor junge FahrerInnen überdurchschnittlich oft an Unfällen mit tödlichem Ausgang oder schweren Verletzungen beteiligt. Obwohl die 18 bis 24 jährigen "nur" gut 8 Prozent der Gesamtbevölkerung darstellen, entsprachen 18 Prozent der im Straßenverkehr Verletzten und 15 Prozent der Getöteten im untersuchten Zeitraum dieser Altersgruppe.

Die Unfallursachen können dabei nach Häufigkeit klassifiziert werden: Nicht angepasste Geschwindigkeit, Alkoholeinfluss, mangelnder Abstand, falsches Überholen bis Missachtung der Vorfahrt.

Besonders auffällig war bei diesen Untersuchungen die Unfallhäufigkeit in der in Rede stehenden Zielgruppe zwischen 19:00 Uhr und 5:00 Uhr, beziehungsweise an Wochenenden zwischen 22:00 Uhr und 7:00 Uhr ("Disko-Unfälle"). Hierzu wurden die Gründe die zu den Unfällen führten nochmals detailliert.

Mit einer Auflistung nach welchen Alkoholmengen welche Promillewerte mit welchen Auswirkungen auf die Wahrnehmungsfähigkeit erreicht werden, ergänzte eindrucksvoll die Präsentation.

In gleicher Weise gingen die beiden Moderatoren auf die Auswirkungen von Drogengenuss ein, stellten die Ordnungs- und strafrechtlichen Konsequenzen dar, einschließlich der hierbei entstehenden Kosten, die über Blutprobe, "MPU", Neuerwerb des Führerscheins, Versicherungs- und Anwaltskosten, bis hin zu Schmerzensgelder und eigenen Reparaturkosten mehrere tausend Euro betragen können.

Mit einer beeindruckenden PowerPoint-Präsentation, belegt durch fundierte eigene Statistiken, aber auch aus einer Studie der Firma Ford, bei der insgesamt 5000 Autofahrer der Zielgruppe der 18 bis 24-Jährigen befragt wurden, sowie mit durchaus zum ernsthaften Nachdenken, wenn nicht sogar schockierenden Unfallfotos moderierten Cynthia Bethe und Rüdiger Rost die einzelnen Inhalte und Aussagen zu den Themen Alkohol und Drogen am Steuer junger Fahranfänger.

Eingangs der Präsentation und Projektvorstellung führte Dienststellenleiter Ulrich Bode hierzu aus: Um dieser Entwicklung entgegen zu steuern wurde seitens des Polizeikommissariats Lehrte das "Fahrschulprojekt Fahranfänger" initiiert, um in Kooperation mit zurzeit fünf Lehrter Fahrschulen junge Fahrschüler für diese Hauptunfallursachen dieser Risikogruppe zu sensibilisieren. Vorgesehen ist erst einmal ein zeitlich offenes Projekt, um auch Erfahrungen im Umgang zu sammeln, eine spätere Ausweitung mit dem Kommissariat Sehnde ist allerdings bereits angedacht.

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