Burgdorf

Tragikomödie „Adolf – Der Bonker“ am 25. März im Theater am Berliner Ring

[BURGDORF]

Walter Moers´ Tragikomödie "Adolf – Der Bonker" steht im Mittelpunkt eines neuen Gastspiels des Theaters für Niedersachsen (TfN), zu dem der VVV und die Stadt Burgdorf am Freitag, 25. März 2022, im Theater am Berliner Ring einladen.

Regisseur Moritz Nikolaus Koch übernahm auch die Bühnenbearbeitung der gleichnamigen Comicvorlage und schrieb mit Charlotte Reuter die Bühnenmusik. Jonas Kling als Adolf Hitler und Charlotte Reuter als Blondi spielen die beiden Hauptrollen. Vorstellungsbeginn ist um 20 Uhr. Eine kostenlose Einführung gibt es um 19.30 Uhr. Eintrittskarten sind bei Bleich Drucken und Stempeln, Braunschweiger Straße 2, Telefon 05136/1862, und über www.vvvburgdorf.de erhältlich. Für die Zuschauer gelten die aktuellen Corona-Hygieneregeln.

Die letzten Tage Adolf Hitlers

Berlin, 30. April 1945. Die Welt brennt, Deutschland liegt in Schutt und Asche, und Japan geht es auch nicht mehr so gut. Nur einer lässt sich nicht unterkriegen: Im Führerbunker brennt noch Licht … Was geschah wirklich in den letzten Tagen, die "Adolf, die alte Nazisau" im Bonker verbracht hat? Der Autor Walter Moers kennt das ganze Drama und hat die Geschichte neu geschrieben. Endlich erfährt die Welt, welche Rolle Michael Jackson, Gandhi oder Mussolini, Churchill und der Papst, Gott, der Tod und nicht zuletzt Blondi, der Schäferhund, dabei spielen – sie alle kommen, um Adolf noch mal so richtig auf die Nerven zu gehen.

Eine Uraufführung der anderen Art

Schon die ersten beiden Bände "Adolf – Äch bin wieder da" (1998) und "Adolf – Äch bin schon wieder da" (1999) des international gefeierten Autors und Zeichners Walter Moers waren Bestseller und erregten die Öffentlichkeit. "Ein Meisterstück" urteilte die FAZ. "Schön ist das nicht, aber gut", meinte die Süddeutsche Zeitung. Der dritte Band "Adolf – Der Bonker" erschien 2006 und bekommt nun endlich, was er als "Tragikomödie in drei Akten" verdient: eine Bühne. Die Zuschauer erleben eine Uraufführung der anderen Art, bei der garantiert kein Auge trocken bleibt.

Comicvorlage genießt Kultstatus

TfN-Regisseur Moritz Nikolaus Koch schätzt folgendes an dem Autoren: "An Walter Moers mag ich besonders die Anarchie, die wildwuchernde Phantasie und den mal lauten und mal leisen, aber immer sehr klugen Humor. Bei ihm ist jederzeit alles möglich und die Quelle seiner skurrilen, aberwitzigen und irre komischen Ideen scheint nie zu versiegen."

Auf die Frage angesprochen, ob es legitim sei, einen Tabubruch zu begehen und über den bisher vor allem dämonisierten Diktator Adolf Hitler zu lachen, meinte Koch: "Ich habe einen sehr klaren persönlichen Bezug zu dem Stoff, denn ich kenne die "Adolf, die alte Nazisau"-Comics aus meiner Jugend in den späten 1990er Jahren. Sie hatten damals bei uns jungen Erwachsenen einen gewissen Kultstatus inne. Die klare politische Positionierung, die Derbheit und radikale Respekt-Verweigerung haben wir damals geliebt. Vielleicht war es für uns irgendwie befreiend, über Adolf Hitler zu lachen. Wir empfanden das Lesen der Comics, das Zitieren daraus und das laute Lachen darüber als einen kleinen antifaschistischen Akt. Die Aufgabe, dies alles in einen Bühnenkontext zu bringen und als Theatererlebnis erfahrbar zu machen, empfand ich als sehr reizvolle Herausforderung. Wenn die Zuschauenden das Erlebte und das Lachen darüber ebenso als kleinen befreienden antifaschistischen Akt empfinden, dann habe ich mein Ziel erreicht." Walter Moers fasste sein Anliegen kurzerhand so zusammen: "Darf man über Adolf Hitler lachen – Nein, man muss!"

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